Aktuelle Berichte Februar 2004

Texte und Fotos (c) Arnold Plesse

Neue Berichte

Berichte März 2004

Berichte Januar 2004

Aktuell-Archiv 2003

Arbeitsplätze oder Naturpark?

Viele nachdenkliche Gesichter blickten auf den Entwurf des geplanten Baugebietes.

Nach der Vorstellung des Bebauungsplanentwurfes hatte die Lunestedter Öffentlichkeit zu Fragen Gelegenheit, und sie nutzte sie intensiv.
Für einige stand grundsätzlich in Frage: "Warum braucht man ein Gewerbegebiet mitten im Ort? Andere machen's doch auch weiter außerhalb?" Bürgermeisterin Linda Woltmann erläuterte, dass zwar schon 1991 ein CDU-Antrag in diese Richtung ging, aber nicht weiter verfolgt wurde. Im Rahmen eines auch von der SPD unterstützten Ortsentwicklungsplanes kam 2001 erstmalig die konkrete Idee zu diesem Gewerbegebiet auf. Daran arbeiteten eine Reihe von Bürgern ohne Beeinflussung durch die Verwaltung. Sie beschloss aber anschließend den Plan.
Heinfried Teuber sagte: "Ich stelle mir dies Gewerbegebiet als zusätzliche Einkaufsmöglichkeit neben der Wesermünder Straße vor." Konkret wurden eine Backstube oder ein Elektriker als möglich genannt. Woltmann zur möglichen Störung: "Ein Elektriker hat seine Baustelle nicht im Gewerbegebiet, er fährt morgens weg und kommt gegen Abend wieder." Woltmann bestätigte, dass es Interessenten gäbe. Und Heidrun Jacobs von der Samtgemeinde wies darauf hin, dass vorsorglich Gewerbegebiete ausgewiesen werden müssten: "Aldi wäre nicht nach Beverstedt gekommen, wenn wir nicht die Pläne fertig gehabt hätten."
Manfred Röper bestand darauf: "Die Idee zu diesem Gewerbegebiet ist von den Anwohnern nie gutgeheißen worden." Hans Steckann forderte, zu überprüfen, ob nicht ein Gebiet hinter der Möbelfabrik Gehr den Zweck der Arbeitsplatzbeschaffung ebenso gut erfüllen könnte. Ihm wurde entgegengehalten, dass die verkehrsmässige Anbindung wohl nicht so leicht wäre. Als erträglicher bezeichnete Steckann eine Zuwegung direkt an der Bahn. Dann wäre auch Anneliese Lehmann nicht mehr "am stärksten betroffen", weil die Straße direkt an ihrem Wohnzimmer mit Terasse vorbeiführte.
Die Standpunkte blieben am Ende unversöhnlich. "Diese Fläche passt nicht zu Lunestedt", so die einen - "Wenn man Arbeitsplätze will, muss man Gewerbegebiete schaffen!" hielten die anderen dagegen.

Wohnverträgliches Gewerbe in Bahnhofsnähe

In Anwesenheit von Bürgermeisterin Linda Woltmann erläutert Thomas Homm von der Planungsfirma TOPOS den Zuhörern den Planentwurf.

"Bebauungsplan Nr. 12, Gewerbegebiet Ortsmitte" lautete das Thema der "frühzeitigen öffentlichen Anhörung". Bürgermeisterin Linda Woltmann begrüßte dazu Heidrun Jacobs von der Samtgemeinde und Thomas Homm von der Planungsfirma TOPOS in Oldenburg.
Zunächst erläutere Jacobs den Gang des Verfahrens. Nach dieser ersten öffentlichen Vorstellung des Planentwurfes würden die "Träger öffentlicher Belange" beteiligt. Dann würde der Plan öffentlich ausgelegt und eventuell könnte danach der Rat den Satzungsbeschluss fassen. Es könne aber auch zu einer "Ehrenrunde" kommen, wenn prähistorische Dinge oder "seltene Heuschrecken" gefunden würden. Der Planentwurf könne aber auch schon jetzt im Gemeindebüro oder in der Samtgemeinde eingesehen werden.
Homm vom planverfassenden Büro erläuterte dann den Entwurf. Danach sollen in dem Gebiet zwischen Bahn und Großem Kamp etwa 12 Grundstücke ausgewiesen werden. Durch die Mitte solle eine Straße mit Wendehammer führen. Sie würde zwischen dem Autohaus Busch und dem Haus von Anneliese Lehmann beginnen. Wegen der Lärmemissionen der Bahn dürften hier keine Wohnungen gebaut werden. Also plante man Kleingewerbe, das "mit Wohnen verträglich sein" solle - vor allem für kleine und mittelständische Betriebe, besonders Dienstleister. Im nördlichen Bereich könnten etwas kleinere Grundstücke entstehen mit einer Firsthöhe bis zu 10 m. Die südlichen Parzellen seien etwas größer geplant und dürften bis zur Firsthöhe von 12 m bebaut werden. Dadurch würde auch eine Lärmabschottung gegen die Bahn bewirkt.
Der bestehende Wall könnte nach Osten verlängert werden, und hinter dem Grundstück Lehmann sei ebenfalls ein Lärmschutz möglich. Zur "Durchgrünung" sollten für je vier Parkplätze ein einheimischer Laubbaum gepflanzt werden. Eine kleine Fläche könnte neue Park and Ride-Parkplätze am Bahnhof schaffen.


Heinz von Thun: Zum 33. mal Gold

Gisela Hering schafft die 19. Gold-Prüfung – 65 Lunestedter Vereinsmitglieder heimsen insgesamt 73 Sportabzeichen ein

Die geehrten Lunestedter Aktiven und die stolzen Sportabzeichenträger passten fast alle gar nicht in den Raum, um sich zum Erinnerungsfoto zu vereinen.

Der TSV ist ein aktiver Verein. Das wurde deutlich, als Hans Steckann und Gisela Hering Sportabzeichen verliehen. 65 Mitglieder erwarben 73 Sportabzeichen: 25 Schüler, 4 Jugendliche, 36 Erwachsene und 3 Familien wurden genannt. 3 Schüler erhielten Gold: Leonhard Werner, Christian Kjölleberg und Dennis Hardt. Silberabzeichen legten ab: Timo Ostermann, Julian Wagenschütz, Kevin Viko Lukic, Jens Böttjer, Mirco Mahler, Henning Wilke und Fabrice Jakobi. Bronze bekamen: Niklas Hartmann und Finn Zlomke. Bei den Schülerinnen gab es auch drei Goldabzeichen: Laura Altenschmidt, Scarlett Apholz und Jasmin Heine. Die Silberprüfung machten: Jannika Gerber, Amelie Becker, Rebecca Wilke und Julia Grope. Bronze erhielten: Eline Gall, Wienke Wiesen, Denise Schwendler, Jenny-Lisa Timmler, Marieke Niemeyer und Johanna Grope. Bei der Jugend gab es 4 Mal Bronze: Eric Smith, Nico Busch, Marvin Gall und Sebastian Staub. Viele Erwachsenen machten wiederholt die Prüfung. Bei den Frauen stach Gisela Hering hervor: zum 19. Mal Gold. Leistung wiederholt Auch andere wiederholten Leistung: Ingrid Brünjes (16), Margit Schmidt und Ursel Haberkorn (13), Traute Steinborn (12), Gisela Fißler (7), Gerlinde Becker (6), Mona Gall (5) sowie Michaela Becker, Tanja Ostermann (Silber 4) und Heidrun Jacobi (Silber 3). Bei den Männern legte Heinz von Thun zum 33. Mal die Goldprüfung ab. Viele brauchen noch Jahre, bis sie ihn einholen: Hans Steckann (25), Hans Mild (24), Swen Haberkorn (22), Lutz Fißler und Manfred Drews (18), Manfred Lohsen, Werner Bock, Wolfgang Hering und Klaus Dieckmann (17), Hugo Schaal (14), Jörgen Gerlach (15), Heinz-Georg Schmidt, Alfred Mehrtens und Erwin Müller (13), Lothar Böhlken (10) und Joachim Wagenschütz (7). Silber bekamen Thomas Moth (4 Mal), Georg Becker, Andreas Werner und Wolfgang Niemeyer (3). Die Bronze-Nadel errangen Oliver von Thun, Joachim Wilke und Günter Schmidt (2 Mal) sowie Karl-Heinz Staub zum ersten Mal. Die Familien Gall, Wilke und Becker machten mit jeweils 3 Personen das Familiensportabzeichen. Fünf Personen erfüllten darüber hinaus die Bedingungen des bayerischen Sportabzeichens.

Zwei Spartenleiter gehen

Der Nachwuchs fehlt: Schwimmen und Boxen in Lunestedt betroffen

Manfred Röper verabschiedete Bernd Buddendieck (links) und Hugo Schaal (rechts) als Spartenleiter.

Auf der Hauptversammlung des TSV verabschiedete der 2. Vorsitzende Manfred Röper die Spartenleiter Hugo Schaal (Schwimmen) und Bernd Buddendieck (Boxen). Alle Spartenleiter berichteten. Ein Vorsitzender wurde wieder nicht gewählt. Schaal trat am 1. Januar 1970 dem Verein bei und übernahm bald die Schwimmabteilung, die Heine Rohrßen aufgebaut hatte, bevor er ins Ausland ging. Zur Einweihung des Schwimmbades begrüßte Schaal 1975 fast 200 Teilnehmer. 1987 bekam er die silberne, 1998 die goldene Nadel für besondere Verdienste. Allerdings kamen nur wenige mit ins Bremerhavener Bad, als das Hagener Hallenbad abbrannte. Manchen Titel geholt Buddendieck trat dem Verein am 1. Januar 1988 bei und übernahm vom verstorbenen Rolf von Twistern die Boxabteilung. Seiner Trainerarbeit war mancher Titel zu verdanken. Nun fehlt Nachwuchs. Deshalb musste Röper beide mit Blumen und Präsentkorb verabschieden. Die Fußballabteilung übernahm Jörn Rönner von Michael Umland. Für die Koronarsportgruppe konnte Anett Karpa-Altenschmidt als Übungsleiterin für die nach Imsum verzogene Sabine Wohlers gewonnen werden. Im Tischtennis könnte der 1. Herren-Mannschaft der Aufstieg in die Regionalliga gelingen. Finanziell sei das nur mit Sponsoren machbar. Bei den Turnern suche man einen Übungsleiter für eine reine Jungenmannschaft.

Nun 1030 Mitglieder Lange Reihe von Ehrungen beim TSV Lunestedt

Auf der Hauptversammlung des TSV Lunestedt wurde bekannt gegeben, dass Schwimm- und Boxabteilung zum Erliegen kamen (siehe neben stehenden Bericht). Aber es ging 2003 dennoch aufwärts: Der Verein hat gut 1000 Mitglieder. Manfred Röper begrüßte viele Mitglieder, den Ehrenvorsitzenden Karl Lehmker und Mitglieder des Gemeinderates. Zunächst wurde der verstorbenen Mitglieder gedacht: Ewald Garner, Karl Heinz Staub, Dennis Müller, Christian Meinken, Horst Wellbrock, Gisela Wintjen und Henning Otten. Silberne Nadeln Heinz von Thun und Adolf Pape hatten mit Ehrungen viel zu tun. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden geehrt: Horst Albert, Arne Eppers, Wolfgang Esser, Jörgen Gerlach, Ilse Hühnken, Hannelore Mirchel, Heike Otten-Ortac, Erika Schaal, Andreas Strauß, Christiane Thormann, Monika Wolfgardt, Peter von Thun, Sandra Raudszus, Ronny Sündermann. Für 40 Jahre bekamen die silberne Nadel: Manfred Stelljes, Günter Grotheer, Klaus Hamann. Zu Ehrenmitgliedern wurden ernannt: Johann Döring, Rudi Garner, Erwin Müller, Walter Schumacher, Günter Immoor, Hans Steckann, Ernst Tietjen, Manfred Tienken, Fritz Holscher und Alfred Mehrtens. Leistungen im Tischtennis Matti von Harten wurde für sportliche Leistungen im Tischtennis (TT) geehrt: Er errang erste Plätze auf Bezirksebene und bei Landesmeisterschaften (Jungen/Einzel) einen 3. Platz. Die zweite Herrenmannschaft wurde Meister des Landesliga und stieg in die Verbandsliga des TT auf. Die vierte Herrenmannschaft wurde Meister der 2. Bezirksklasse und stieg in die 1. Bezirksliga auf. Thorsten Immoor wurde für langjährige TT-Jugendarbeit geehrt. Manfred Röper gab bekannt, dass der TSV 1030 Mitglieder hat. Als 1000. Mitglied wurde Meike Grosse begrüßt. Röper blickte auf die Umgestaltung des Sportplatzzuganges zurück (gemeinsam mit Tennisverein und Gemeinde). Allerdings musste er bekannt geben, dass die Schwimmabteilung und die Boxabteilung mangels Beteiligung ruhen werden.


Kindliche Lust an sportlicher Bewegung

Deutscher Turnerbund zeichnet Lunestedter TSV-Übungsleiterin für pfiffiges Kinderturnen aus Lunestedt

Tanja Ostermann und einige der Kinder, mit denen Sie turnt.

Birgit Saretzki, Fachwartin für Gesundheitssport des Turnkreises Cuxhaven, hatte eine Auszeichnung des Deutschen Turnerbundes (DTB) für den TSV im Gepäck. Diesmal ging es um ein spezielles Angebot im Bereich des Kinderturnens, welches ganz offiziell seit August 2003 in Lunestedt angeboten wird. „Gesundheitsförderung im Kinderturnen“ nennt sich das Modell formal – so aber wollte die TSV-Übungsleiterin Tanja Ostermann diese Gruppe nicht so gerne nennen. Es könnte alles irgendwie attraktiver klingen, und so gab Ostermann der neuen Gruppe den pfiffigeren Namen: „Fit For Kids“. Angesprochen werden sollen unter diesem Motto alle Kinder, die Bewegungsauffälligkeiten, Konzentrationsschwächen, Koordinationsprobleme oder auch Wahrnehmungsstörungen vorweisen. Aber auch gehemmte und ängstliche Kinder sollen in dieser Gruppe richtig aufgehoben sein. Die Kinder sollen durch ein vielseitiges Angebot ganzheitliche Erfahrungen mit sich und der Umwelt machen. Ebenso lernen sie, dass selbst aufgestellte Regeln einzuhalten sind und Meinungen anderer akzeptiert werden müssen. Alle diese Aspekte fallen bereits in den so genannten psychosozialen Bereich. Der TSV Lunestedt ist der vierte Verein innerhalb des Turnkreises, der dieses spezielle Angebot für Kinder auf die Beine stellt. Weitere Lizenz erworben Bereits im September 2002 überreichte Birgit Saretzki den „Pluspunkt Gesundheit“ für die von Tanja Ostermann geleitete Walkinggruppe des Vereins. Neben der allgemeinen Übungsleiterlizenz, welche Ostermann 1997 in der Landesturnschule Melle erworben hat, hat sie seit 2001 daran weitergebaut und eine weitere Lizenz für den Bereich Gesundheitsförderung im Kinderturnen erhalten. Diese Lizenz berechtigt im Bereich der Prävention mit den angesprochenen Zielgruppen zu arbeiten. Ein weiteres Zertifikat berechtigt außerdem, im Bereich Rehabilitationssport für Kinder tätig zu werden. Tanja Ostermann hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern, die „etwas langsamer sind“ Spaß und Freude am allgemeinen Sport näher zu bringen. Die Gruppenstärke liegt bei rund acht Kindern im Alter von 5 bis 8 Jahren und findet immer am Mittwoch von 16 bis 17 Uhr in der Lunestedter Turnhalle statt.


Verdruss über ausgerupfte alte Erlen

Anlieger der Rauhen Stätte in Lunestedt kritisiert Vorgehen beim Aushub des Entwässerungsgrabens

Anlieger Hartmut Roes und stellvertretender Bürgermeister Manfred Woltmann trafen sich am „Stein des Anstoßes“ – dem ausgeräumten Graben und zerstörten Erlen in den Lunestedter Wiesen

Der Anlieger sieht Grund zum Verdruss: Hartmut Roes vermutet einen Fall von Umweltfrevel durch Arbeiten an einem Graben, der von der Rauhen Stätte aus in die Wiesen geht. Er beklagt, dass die Gemeinde dabei unverhältnismäßig vorgegangen sein und Erlen unnütz zerstört habe. Der stellvertretende Bürgermeister Manfred Woltmann traf sich mit Roes, dem Anlieger der Rauhen Stätte. Der ist der Ansicht, es wäre nicht nötig gewesen, den Wasserlauf so tief auszubaggern und dabei alle dort gewachsenen Erlen aus dem Boden zu reißen. Maßnahmen abgestimmt Woltmann hingegen erklärte, die Gemeinde habe sich mit dem Wasser- und Bodenverband abgestimmt. Es handele sich um einen Vorfluter zur Lune hin. Er sei von der Gemeinde zu säubern. Hier komme das Wasser aus mehreren Straßen zusammen: vom Sportplatz her, aus der Mühlenstraße und dem Birkenweg. Unter der Bahn hindurch sei eine Verrohrung vorgenommen worden. Etwa 80 Haushalte müssten durch diesen Graben ihr Oberflächenwasser loswerden. Einige hätten sich beschwert, dass das Wasser nicht abziehe. Zwölf Jahre seien seit der letzten Grabenräumung vergangen. Nun hoffe man, für etwa zehn Jahre Ruhe zu haben. Landwirt Steffen Müller hatte in einigen 100 Metern Entfernung einen Stall gebaut. Er müsse Ausgleichspflanzungen vornehmen. Deshalb würden einheimische Laubbäume neben dem Wasserlauf angepflanzt. Wenn der Grabenaushub nicht entfernt würde, könnten einige der Erlenzweige sicher auch wieder ausschlagen. Roes versichert, er habe Verständnis dafür, dass ein Vorfluter geräumt werden müsse, „aber es kommt darauf an, wie das geschieht.“ Woltmann erklärte, dass noch überlegt würde, ob der verlandete Straßengraben wieder geöffnet werden müsste.


Viele Aktivitäten im Jubiläumsjahr

Angelika Wiecke spendete zum 50. Mal Blut.

Das Rote Kreuz hatte zu einem Blutspendetermin in die Grundschule geladen. Etwa 100 Personen ließen sich den Lebenssaft abzapfen. Sigrid Kellmer-Huth, die Vorsitzende des Ortsvereins, freute sich vor allem über Erstspender.
Angela Bohne, Maren Böschen und Ann-Katrin Jahns hatten erstmals den Weg zum Blutspenden gefunden. Kellmer-Huth war auch stolz darauf, so viele junge Leute zum Helfen dabei zu haben. Sie führte das darauf zurück, dass "schon vor ewigen Zeiten" die inzwischen verstorbene Hildegard Wesche die Jugendarbeit angeschoben hatte. Aus dem Jugendrotkreuz sind heute viele tatendurstig ins "Weiberallerlei" gekommen.
Aber auch für häufigeres Spenden konnten wieder mehrere Personen ausgezeichnet werden. 25 mal waren Hannelore und Manfred Mirchel dabei. 40 Eintragungen hatte Bernd Schöter in seinem Blutspenderpass. Zum 50. Mal legte sich Angelika Wiecke auf die Liege, um sich das rote Elixier abnehmen zu lassen - und Rolf Holst sogar zum 60. Mal. Alle konnten sich anschließend mit Saft, Kaffe oder Tee und von der Sozialgruppe geschmierten Schnittchen am reichhaltigen Büffet bedienen.
Kellmer-Huth ist stolz, zum nächsten Termin am 2. Juli mit etwas Besonderem aufwarten zu können. Augenoptiker Gerd Döbler wird kostenlos die Augen neben dem Blutspenden überprüfen.
Weitere Termine: am Gewerbetag (6. Juni) ist Tag der offenen Tür im neuen DRK-Domizil in der ehemaligen Post am Bahnhof. Eine Woche später (12. Juni) feiert der DRK-Ortsverein sein 50-jähriges Bestehen.
Vorher findet auch in der ehemaligen Post ein Erste-Hilfe-Kursus statt - vom 3. März wöchentlich bis 24. März jeweils von 19 Uhr bis 22.15 Uhr. Anmeldungen nimmt Sigrid Kellmer-Huth entgegen: Tel 04748-3509


Blumenstrauß und Beitragsbefreiung für ein Jahr

Manfred Röper (links) überreicht den Blumenstrauß an Meike Grosse, daneben Tochter Marie und Adolf Pape.

TSV-Vorsitzender Manfred Röper und Mitglied des Ehrenausschusses Adolf Pape hatten sich auf den Weg zu Meike Grosse gemacht. Sie war dem Verein im Sportjahr 2003 als 1000. Mitglied beigetreten. Dafür bekam sie nun einen Blumenstrauß und die Nachricht, dass sie für ein Jahr keinen Beitrag zahlen muss. Mit ihren beiden Kindern Laura und Marie im Kindergartenalter nimmt sie am Turnen teil. Die jüngere Marie erzählt, was sie besonders gern turnt: "Rolle und balancieren". Pape meinte, nun müsste auch Vater Sven in den Verein eintreten.


Im Mittelpunkt: das "Lubibad"

Der Vorstand - (von links) Hugo Schaal, Bernhard Behrens, Peter Ostermann, Renate Stock und Erik Bette - im Gespräch mit den Mitgliedern.

Der "Freundeskreis Lubibad" hat sich endgültig konstituiert. Nach der ersten Gründung im November musste die Satzung neu beschlossen und der Vorstand neu gewählt werden. Dabei wurden auch gleich Aktionsschwerpunkte festgelegt.
Nach juristischer Beratung waren einige Änderungen der Satzung notwendig. Wichtigste Änderung: nicht zwei sondern drei Beisitzer sollten für den Vorstand gewählt werden. Außerdem wurde der Name griffiger formuliert: "Freundeskreis Lubibad" soll der Verein nun heißen. Der Vorstand besteht jetzt aus sieben Personen: Berhard Behrens (Vorsitzender), Kevin Kulss (2. Vorsitzender), Peter Ostermann (Kassenwart), Tanja Ostermann (Schriftführerin), Hugo Schaal, Renate Stock und Erik Bette (Beisitzer). Zu Kassenprüfern wurden Arnold Plesse und Annette Behrens bestimmt.
Nachdem der Mindestbeitrag mit 12 Euro (Erwachsene) bzw. 18 Euro (Familien) festgesetzt war, ging es an die Planung der ersten Aktivitäten. Zunächst will der Verein sich vorstellen, z.B. an Wochenenden mit einem Stand in oder vor Geschäften des Ortes. Auch an den Gewerbetag wurde gedacht. Dabei soll die Öffentlichkeit auf ihre Vorstellungen und Wünsche zum Lubibad befragt werden.
Am 6. März wird eine Ortsbesichtigung klären helfen, wo im Bad Hilfe notwendig ist. Hugo Schaal meinte: "Ich möchte dritte Hand einer Fachkraft sein." Dabei dachte er etwa daran, die Duschen unter handwerklicher Anleitung in Ordnung zu bringen. Bei wetterbedingter vorzeitiger Schließung könnte ein Anrufbeantworter ermöglichen, von zu Hause aus festzustellen, ob das Bad noch offen ist. Und ein Senioren-Frühschwimmen - wie es andernorts erfolgreich am Morgen praktiziert wird - könnte eingerichtet werden.


„Ein Dutzend Einladungen“

Ehrenlandrat Döscher: Nachdenkliches am Kamin

Kreistagsabgeordneter Claus Götjen (stehend) leitet zum Kamingespräch mit Ehrenlandrat Martin Döscher (daneben sitzend) ein.

Eingleisigkeit beim Kreis und Ehrenamt in der Kommunalverwaltung waren Themen beim 10. Kamingespräch von Claus Götjen (CDU). Der Kreistagsabgeordnete und stellvertretende Samtgemeindebürgermeister hatte Ehrenlandrat Martin Döscher nach Kramelheide eingeladen. Döscher war schon Gast beim ersten Kamingespräch. Diesmal wurde er gefragt, wie er gekommen sei – ob mit oder ohne Fahrer. Der Dienstwagen fehle ihm nicht, aber zu seinem Fahrer hätte er ein sehr gutes Verhältnis gehabt. Er habe ihm oft über die Stimmung im Publikum berichtet, weil er in jede Veranstaltung mitgegangen sei und nicht draußen gewartet habe. Das fehle ihm nun. Viele Fragen bezogen sich auf die Art, wie Döscher unters Volk geht: „Wie wullt du dat Bielefeld biebringen?“ Döscher meinte, der neue Landrat müsse seinen Stil finden. Er könne nur ein Viertel seiner Zeit fürs Repräsentieren verwenden, den größeren Teil brauche er für Verwaltung. Döscher führte viele Gespräche in seinem Köhlener Büro: „Dort war alles entspannter als am Riesenschreibtisch im Kreishaus.“ „Bürgersinn geht verloren“ Einige Gäste fürchten, Bürgersinn werde zurückgehen ohne Ehrenamtliche – „Hauptamtliche mit Jurastudium haben ihre Gesetze“. Döscher: „Das hat nicht unbedingt etwas mit der Ausbildung zu tun, das hängt vom Typ ab.“ Döscher sagte, dass die letzte Entscheidung der Kreistag treffe – nicht der Landrat. Aber „nun haben sie keinen Scheuerpfahl mehr.“ Wenn jemand bei einer Veranstaltung dem Landrat die Meinung sagte, „mut ick dat mitdrägen – dat is in miene Upwandsentschädigung entholen.“ Döscher betonte: „Ich gehe privat oder als Ehrenlandrat zu Veranstaltungen, wenn ich eingeladen bin, um zum Beispiel eine Ansprache zu halten. Mir liegen bereits gut ein Dutzend Einladungen vor. Ansonsten hat der neue Landrat Bielefeld absoluten Vorrang und meine volle Unterstützung.“ Döscher: „Auf das Beverstedter Schützenfest freue ich mich.“ Götjen fände es „spitzenmäßig“, wenn um 7 Uhr der König zum Frühstück abgeholt würde – „und der Ehrenlandrat ist mit dabei“. Der Vorsitzende des Lunestedter Gewerbevereins, Rolf Wienert, wollte dann aufrütteln: „Wir haben so viele Einwohner wie Stotel. Wir wollen nicht auch Post und Laden verlieren. Wir müssen den Spar-Markt erhalten, sonst werden wir Schlaf-Dorf.“ Die Bevölkerung wolle „Gewerbetreibende und Bauern herausdrängen. „Wenn ein Trecker fährt, dann stört der“. Döscher: „Wachsen um jeden Preis? Zugezogene können ein Dorf durcheinander bringen. Vieles liegt an uns: Jeder will telefonieren, aber keiner einen Turm.“


Jetzt auch Wein in Mehrwegflaschen

Getränkemarkt Holst in Lunestedt kooperiert mit der „Hol‘ ab“-Kette

An der Scanner-Kasse geht die Abrechnung für Rolf Holst und sein Team schneller.

Wer am Getränkemarkt Holst in den letzten Tagen vorbeifuhr, sah den Eingang völlig in Blau getaucht. Das ist das äußere Zeichen der Kooperation mit „Hol‘ ab“. Wie in Nordholz ist nun auch der Lunestedter Stammmarkt entsprechend umgestaltet. „Das ist nach wie vor unser eigener Laden“, betont Rolf Holst, „aber so können wir unseren Kunden viel mehr bieten.“ Für zunächst drei Jahre ist er eine Partnerschaft mit der Getränkekette „Hol‘ ab“ eingegangen. Innen hat sich auch viel verändert. Wöchentlich gibt es neue Sonderangebote, ein Computer mit Scanner steht jetzt an der Kasse. Es gibt etwa 30 Biersorten mehr als bisher. Damit sind knapp 100 Biere, 130 Brunnen und über 60 Säfte im Angebot. Auf 300 Quadratmetern gibt es außer den bisherigen Weinen, Spirituosen, Süßigkeiten und Snacks nun auch Wein in Mehrwegflaschen. Einen Flaschenrückgabeautomaten sucht man nach wie vor vergeblich. Holst: „Uns ist das persönliche Gespräch wichtig.“ So wird auch weiterhin alles für die Party geliefert: Pavillons, Zelte, Tische, Stühle, Zapfanlagen und Gläser. Nur feiern muss der Kunde selbst. Die Belieferung des Fachhandels und der Heimlieferservice wird in der gewohnten Weise fortgeführt.


Vereinsjubilare und historische Ereignisse

„Kohlkönig“ und Schützenchef Block greift neues Waffengesetz auf

Geehrte und neue Vorstandsmitglieder mit dem Vereinsvorsitzenden: (von links) Heino Schmidt, Kevin Kulss, Kerstin Bischoff, Olaf Siedenburg, Claas Götjen, Hans-Jürgen Bieder, Helmut Korten, Claus Block, Wilfried Scharnhorst, Alexander Kück, Alf Sebberdt, Detlef Semken

Claus Block, Vorsitzender des Schützenvereins Westerbeverstedt, begrüßte viele Mitglieder im Schießstand. Die Hauptversammlung gewährte Rückblick auf ein erfolgreiches 2003. Block erwähnte bedeutende Ereignisse im Eintrittsjahr der Jubilare. An die Schneekatastrophe vor 25 Jahren zum Beispiel erinnern sich noch viele. Damals traten Inge und Heino Schmidt, Manfred Menzel, Wilfried Scharnhorst, Reiner Scharnhorst, Gerd Rauschenberger, Heinz Schröder, Annelore Wenzel und Axel Wottke ein. Vor 40 Jahren lief das atomgetriebene Schiff „Otto Hahn“ erstmals aus. Und es gab Besuche mit Verwandten aus der damaligen DDR. Bernd Rahders wurde seinerzeit Mitglied. Vor 50 Jahren nahm der Sender Freies Berlin (SFB) seinen Betrieb auf. Auf dem Bikini-Atoll kam es zum Atombombenversuch. Mitglieder wurden Hans-Jürgen Bieder und Helmut Korten. 2003 gab es bei Schülern und Jugend 6 Neuaufnahmen, bei Damen 5, bei Herren 3. Dem standen 14 Austritte gegenüber. Kein Armbrustschießen mehr Block gab zuerst seinen Jahresbericht. Persönliche Premiere: Er kam zu „Königswürden“ – als Kohlkönig. Nachfolgerin ist Rita Bischoff. Block blickte auf die Teilnahme am Gewerbetag zurück mit gut angenommenem Armbrustschießen. Diese Aktion sei nicht mehr möglich: Die verschärften Waffengesetze machen es unmöglich. Deshalb sei eine „lasergesteuerte Schießanlage“ angeschafft worden. Zur Sicherung der Bausubstanz am Schießstand wurde ein Bauausschuss gegründet. Danach gaben Beate Otten (Damensportleiterin), Alf Sebberdt (Sportleiter), Inga Scharnhorst (Jugendsportleiterin) und Bärbel Rabin (Schülersportleiterin) Berichte ab. Beste Schützen: Kerstin Bischoff und Reinhold Heins. Bei den Wahlen gab es vor allem Bestätigungen. Neu sind Claas Götjen (stellvertretender Schriftwart), Kerstin Bischoff (stellvertretende 2. Kassenwartin) und Olaf Siedenburg (stellvertretender Kassenführer).
 

Schützen schießen mit „Hometrainer“

In Westerbeverstedt kann Schießvorgang per Computer analysiert werden

Alf Sebberdt (rechts) erläuterte den Westerbeverstedter Schützen das Computersystem: Auf dem Gewehr ist ein Infrarot-Empfänger befestigt, der angeschlossene Computer stellt so den Schuss dar.

Im Schützenverein Westerbeverstedt gab es auf der Hauptversammlung eine technische Neuerung zu bestaunen. Zuvor berichtete Bärbel Rabin (Schülersportleiterin): „Wir holen uns die Kinder über Spaß und Spiel in den Verein.“ Eine Übernachtung als Spaß zu Halloween habe mit 20 Mädchen und Jungen stattgefunden. Das Waffenrecht wurde verschärft. Für Kinder unter zehn Jahren sind Waffen tabu. Da man Kinder fürs Schießen gewinnen wolle, habe der Verein als einer der ersten im Kreis einen „Hometrainer“ angeschafft: Das gelte nicht als Waffe. Auslöser-Klicken als Signal Alf Sebberdt (Sportleiter) erläuterte die Anlage: Gezielt werde auf eine Scheibe, daran seien zwei Infrarot-Sender befestigt. Am Gewehr sei ein Empfänger angebracht. Es sei nur das Klicken des Auslösers wichtig als Signal für die Computeranlage: Schuss abgegeben. Die Anlage werde „Hometrainer“ genannt, weil man damit daheim üben könne. Erwachsene können den Schießvorgang analysieren: Auf dem Computerbildschirm ist der Zielvorgang als Linie zu verfolgen.


Schon heute Hickhack um Weihnachtssterne

Bauausschuss unter Bürgerbeschuss – Bebauungsplan Sportanlage forciert

Die Sitzung des Bau- und Wegeausschusses verhieß reine Routine zu werden. Doch Vorsitzender Peter Ostermann (SPD) beantragte zu Beginn eine Ergänzung der Tagesordnung um den Punkt „Gewerbegebiet Ortsmitte/Bahnhof“. Nach Ablehnung des Antrags durch den Ausschuss kündigte Ostermann eine Informationsveranstaltung im Anschluss an die Sitzung an. Die Bürgermeisterin berichtete zunächst, dass am Bahnhof in Kürze weitere abschließbare Fahrradständer zur Verfügung stünden. Weiterhin können am Kompostplatz in Wachholz Kofferraumladungen von Gehölzschnitt kostenfrei abgegeben werden. Die Sandspielkiste im Großen Kamp wurde entfernt. Dorthin komme eine viersitzige Wippe. Der stellvertretende Bürgermeister Manfred Woltmann bat darum, dass Bürger ihre Wünsche an das Gemeindebüro oder die Ratsmitglieder geben sollten. Vertrauen in Frage In der Einwohnerfrageviertelstunde knüpfte Hans Steckann gleich die Frage an: „Warum wenden sich die Bürger nicht an die Gemeinderatsmitglieder?“ Unter zustimmendem Gemurmel der zahlreich erschienenen Zuhörer bohrte er weiter: „Weil sie kein Vertrauen haben?“ Steckanns Eindruck sei, „ihr arbeitet doch nicht zusammen – das ist doch ein Gegeneinander im Rat.“ Ratsherr Wolfgang Dieck (FILU/Dieck) wies den Vorwurf zurück: „Hier ist kein Hickhack.“ Und Ostermann bekräftigte: „Wir sind uns seit Ende der 90er Jahre näher gekommen. Aber das ist hier ein politisches Gremium, in dem nicht alle einer Meinung sind.“ Die SPD hatte beantragt, über die Kostenregelung für die Weihnachtsbeleuchtung zu sprechen. Ostermann begründete den Antrag, der Gewerbeverein solle angesichts von Kürzungen bei Vereinszuschüssen die Unterhaltung und Stromkosten übernehmen. Licht zu Vereinslasten Heinfried Teuber (Gewerbeverein) lehnte dies ab, zumal der Ersatz von Glühbirnen zu Vereinslasten ginge. Es handele sich auch nur um etwa 250 Euro. Angenommen wurde der Vorschlag von Silke Grimm, im Verwaltungsausschuss über eine Obergrenze der Zahl von Weihnachtssternen zu beraten. Der Ausschuss beschloss, dem Rat zu empfehlen, den Bebauungsplan „Sportanlage Reithornsweg“ zu genehmigen.

Peter Ostermann (SPD) stellt den Zuhörern die Schwierigkeiten beim Gewerbegebiet am Bahnhof dar.

Weg ins Gewerbegebiet noch unklar

Lunestedter ändern Flächennutzungsplan – Anwohner erhalten das Wort

Der Bau- und Wegeausschuss hatte einen Dringlichkeitsantrag von Peter Ostermann (SPD) abgelehnt. Deshalb gab es nach Schluss der Ausschusssitzung eine Informationsveranstaltung zum Thema „Änderung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Beverstedt“. Weitere Fläche ausgewiesen Neues gebe es hier aus der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und -entwicklung der Samtgemeinde. Im Flächennutzungsplan sei jetzt eine weitere Fläche anschließend an das vorgesehene Gewerbegebiet „Ortsmitte/Bahnhof“ ausgewiesen. Dafür gebe es keine Zuwegung, außer durch das jetzt vorgesehene Gebiet am Bahnhof. Dann aber würden die Anwohner dort mehr als bisher bekannt belastet. Ostermann stellte dar, dass zu dieser Fläche östlich an das vorgesehene Gebiet nur vier Zuwegungen denkbar seien: durch das neu geplante Gewerbegebiet am Bahnhof, durch die Straße „Im Kamp“, durch den „Tannenkamp“ oder über den Voßkamp. Ostermann forderte, die Zuwegung zum Gewerbegebiet „Ortsmitte/Bahnhof“ direkt an der Bahn entlang zu legen und den „Teilbereich 28“ (östlich anschließend) nicht zu verwirklichen. Die Verwaltung habe schon geklärt, ob die Zufahrt direkt an der Bahn genehmigungsfähig sei. Der bestehende Ortsentwicklungsplan sei, so wurde erklärt, ein Leitfaden für den Rat, der jedoch nicht bindend für die Bauleitplanung sei. Darin war die Idee von Gewerbeflächen zwischen Bahnhofstraße und Voßkamp beschrieben. Die nächste Planungsstufe sei der jetzt in der Samtgemeinde beschlossene Flächennutzungsplan. Hier werde eine mögliche Nutzung von Flächen festgelegt. Ein Anspruch auf einen entsprechenden Bebauungsplan bestehe jedoch nicht. Und im Bebauungsplan, der in seiner Anfangsphase jetzt für das „Gewerbegebiet Ortsmitte/Bahnhof“ der Öffentlichkeit vorgestellt worden war, würden alle Details geregelt. Dabei würden auch die Anregungen der Anwohner aufgenommen.

„Werde mich wehren“

Bürger zweifeln Weg durchs Gewerbegebiet an

Gegen Planungen im Gebiet zwischen Bahnhofstraße und Voßkamp wurden Ängste der Anwohner deutlich. Anneliese Lehmann, an deren Haus die Einfahrt zum geplanten Gewerbegebiet am Bahnhof vorbeiführen soll: „Ich werde mich wehren, soweit ich kann!“ Das Vertrauen der Bürger zu den Ratsmitgliedern hat, so klang es an, einen Knacks bekommen. Geäußert wurde während der Info-Veranstaltung der SPD die Meinung, der Lärmschutzwall parallel zur Bahn sei schon vor Jahren nicht wegen des Lärms der Bahn gebaut worden. Man habe damals schon ein Gewerbegebiet hinter dem Bahnhof im Hinterkopf gehabt und dafür den Wall aufgeschüttet. Alle Ratsmitglieder beteuerten immer wieder: „Der Wall wurde uns damals zur Auflage gemacht. Inzwischen haben sich die Erkenntnisse geändert.“ Ratsherr Wolfgang Dieck fragte schließlich: „Wovor haben Sie denn Angst? Vor dem Lager eines Elektrikers?“ Der Vorschlag kam auf: „Dann können doch die Bürger abstimmen.“ Peter Ostermann (SPD) wies sie darauf hin, dass es Regularien gebe. Zuständig sei der gewählte Rat für solche Entscheidungen. Heinfried Teuber vom Gewerbeverein stellte die entscheidende Frage: „Wollen die Lunestedter Bürger Gewerbe und damit Arbeitsplätze haben?“ Alle waren sich einig, dass dies nicht in Frage stehe. Dann sei da noch das Problem: „Wo können wir eine Fläche mit Anbindung an eine Kreisstraße finden?“ Teuber: „Wir möchten das Gewerbe halten und Expansionsmöglichkeiten vorhalten. Dann lasst uns den ersten Schritt tun. Wenn man dann einen Maßstab für den Verkehr im Gewerbegebiet Ortsmitte/Bahnhof hat, kann man sich fragen, ob mehr Gewerbegebebiet notwendig ist.“


Möbel und Kabinen für die Kreuzliner

Manfred Lohsen erläutert eines seiner Projekte: Möbel auf einem der neuen Kreuzfahrtschiffe.

Prokurist und Projektleiter Manfred Lohsen feierte in der Firma Gehr sein 40-jähriges Jubiläum. Gelernt hat er in der Möbeltischlerei Mauritius in Bremerhaven. Er lobt noch heute die gute Ausbildung in seinem Lehrbetrieb. Nach den drei Jahren Lehre und 18 Monaten Bundeswehr ging er in die alte Firma zurück. Seit 1964 ist Lohsen in der Möbelfertigung- und Innenausbaufirma Gehr tätig. Handarbeit und Fließband Zunächst waren die Verhältnisse beengt, bis 1987 der Neubau fertig wurde. Hier werden heute industrielle Fertigung und handwerkliche Anfertigung kombiniert. Vor allem für Werften wird zugearbeitet. Die Herstellung von über 1000 Kabinen für ein Kreuzfahrtschiff ist industrielle Fließfertigung. Aber es werden auch Möbel für Decks auf den Schiffen angefertigt. Die Herstellung von Sesseln, Couchgarnituren oder Tischen für die opulenten Büfetts an Bord ist handwerkliche Einzelanfertigung. Für viele Schiffe hat Lohsen schon den Innenausbau projektiert. Oft wird acht bis zwölf Monate für solch ein Projekt gearbeitet. Lohsen hat dabei mit mehreren Werften zusammengearbeitet, neben der Lloyd-Werft in Bremerhaven auch mit der Aker-MTW in Wismar. Einige „seiner“ Projekte: die „Costa Victoria“, die „Arosa Blue“ oder die Aida-Schiffe.


RWG Lunestedt mit leichtem Umsatzplus

Warensortiment und Service als Erfolgsgaranten

RWG Lunestedt: Richard Amelung (von links), Karl-Heinz Nork, Hans-Wolfgang Richter (Genossenschaftsverband Nord) und Heinz Georg Rönner mit dem geehrten Dieter Müller (Mitte).

Zur Generalversammlung der Raiffeisenwarengenossenschaft (RWG) Lunestedt begrüßte Vorsitzender Heinz-Georg Rönner (Düring) zahlreiche Mitglieder. Nach dem Geschäftsbericht war ein Referat von Kammerpräsident Fritz Stegen angekündigt. Geschäftsführer Richard Amelung wies in seinem Bericht darauf hin, dass das deutsche Wachstum 2003 das schlechteste in 10 Jahren gewesen sei, die Arbeitslosenzahl läge bei 10,5 Prozent. „Damit sind wir als früherer Motor der EU nun wirtschaftlich das Schlusslicht.“ Die niedrige Inflationsrate sei auf Preisrückgänge bei Nahrungsmitteln und technischen Geräte zurückzuführen. Landwirtschaftliche Erzeugerpreise seien 2003 um 2,7 Prozent gestiegen. „Die für uns sehr wichtigen Preise für tierische Produkte verzeichneten jedoch einen Rückgang von 2,5 Prozent.“ Außerdem seien die Landwirte stark belastet durch den Preisanstieg für Dünger, Futtermittel und Energie um 3,2 Prozent. Die RWG Lunestedt mit 691 Mitgliedern verzeichnet dennoch eine Umsatzsteigerung um 0,8 Prozent auf 22 Millionen Euro vor allem im landwirtschaftlichen Bereich. „Richtiges Warensortiment, qualifizierte Beratung und guter Service vor Ort“ seien Erfolgsgeheimnis. Amelung wies darauf hin, dass „aus unserer mittelgroßen Genossenschaft über 5 Millionen Euro in öffentliche Kassen fließen“ – als Steuern. Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrates waren Formsache. Auch die Wiederwahl turnusmäßig Ausscheidender in beiden Gremien ging schnell und einstimmig über die Bühne. Müller 25 Jahre Kraftfahrer Dieter Müller war 25 Jahre lang als Kraftfahrer in der RWG tätig. Er sei eine „Seele des Betriebes“ und wurde mit der silbernen Ehrennadel und einem Blumenstrauß ausgezeichnet. Der Präsident der Landwirtschaftskammer Hannover, Fritz Stegen, machte deutlich, dass die Landwirtschaft und die vor- und nachgelagerten Gewerbe ein außerordentlich stabiler Wirtschaftszweig seien. Er ging vor allem auf die agrarpolitische Entwicklung in der EU, auf die Agrarverwaltung und die Nordmilch ein. Von der EU drohe wenig Gefahr. Wegen der Osterweiterung führte Stegen an, dass nur Ungarn Lebensmittelüberschuss hätte. Die Milchquote von ganz Estland sei so hoch wie die des Cuxlandes. Stegen erläuterte die zum Ende dieses Jahrzehnts vorgesehene Änderung der Verteilung von Ausgleichszahlungen – etwa 50 Millionen Euro für den Kreis. Beim „Regionalmodell“ würde das Geld nach Fläche verteilt. Einige Teilnehmer meinten, das sei „gesellschaftlich eher akzeptiert“. Beim von Stegen bevorzugten „Betriebsmodell“ sei nicht die Fläche, sondern seien Zahl und Struktur der Betriebe der Maßstab. AfA und die Zukunft Die Ämter für Agrarstruktur würden in Niedersachsen aufgelöst, die Aufgaben teilweise von Landwirtschaftskammern wahrgenommen. In Bezug auf Nordmilch-Molkerei sagte er, dass der Vorstand wohl nur aus Hauptamtlichen zusammengesetzt sein würde.

Heinz-Georg Rönner zeichnet Dieter Müller für 25 Jahre Mitarbeit in der RWG Lunestedt aus.

Kammerpräsident Fritz Stegen referierte über die aktuelle Agrarpolitik.


Tessa und Nico setzen sich durch Mini-Meisterschaft in Lunestedt

Thorsten Winter und seine Helfer von der Tischtennisjugend des TSV hatten alle Jungen und Mädchen bis zu 12 Jahren zu einer großen Breitensportaktion eingeladen.

Siegerehrung bei den TT-minis - hinten Thorsten Winter vom TSV (rechts) mit den Helfern aus der TT-Jugend

Die Mini-Meisterschaften wurden wieder von der Gruppe der Volks- und Raiffeisenbanken unterstützt. In diesem Jahr war auch die Grundschule mit ins Boot der Unterstützer gekommen. Die Volksbank im Landkreis Cuxhaven spendete für die Kinder zahlreiche Sachpreise. Die Sieger des Ortsentscheids der Tischtennis-mini-Meisterschaften heißen Tessa Ficke und Nico Lührs. Die beiden setzten sich in der Altersgruppe 8 Jahre und jünger und 9 bis 10 Jahre durch. Insgesamt waren 14 Mädchen und Jungen am Start. Die Minis zeigten unter den Augen ihrer Eltern manch sehenswerten Ballwechsel. Die Kinder hatten vor allem Spaß und einige haben deutlich ihr Talent bewiesen. Wer einmal Lust bekommen hat, den Schläger am Tischtennistisch zu schwingen, kann freitags von 16.30 bis 18.00 Uhr beim Anfängertraining in der Turnhalle Lunestedt vorbeischauen. Unter Anleitung eines Trainers werden Anfänger jeglichen Alters in die Künste des Tischtennissports eingewiesen. Weitere Auskünfte erteilt Thorsten Winter unter 0 47 48/82 08 73. Die Ergebnisse im Überblick: Jungen 9/10 Jahre: 1. Nico Lührs, 2. Christoph Will, 3. Bastian Huth, 4. Dennis Gäckle Jungen/Mädchen 8 Jahre und jünger: 1. Tessa Ficke, 2. Marius Huth, 3. Marvin Homann und Nele Hentschel, 5. Jan Jacob und René Riesenbeck, 7. Jan Winckler und Jannik Oldenburg, 9. Lina Allmendinger und Moritz Berner.


Ein lebensgefährliches Spiel

Steine auf Gleisen „explodieren“ unter der Last des Zuges – Zwei Jungen von Bahnanlage geholt

An diesem überwiegend von Landwirten genutzten Bahnübergang am Lunestedter Ortsrand trieben die beiden Jungen ihr gefährliches Spiel mit Schottersteinen, die sie auf die Schienen gelegt hatten.

Lebensgefährlicher Leichtsinn: Nur fünf Meter entfernt von zwei Jungen donnert ein Güterzug über den Lunestedter Bahnübergang. Der Abstand ist eigentlich groß genug – wenn sie nicht Steine auf die Schienen gelegt hätten. Zum Glück hatten die Schüler einen Schutzengel. Eigentlich waren am Mittwochnachmittag zwei Beamte des Bundesgrenzschutzes (BGS) vom Einsatzabschnitt Bremerhaven entlang der Bahnstrecke nach Bremen auf der Suche nach einem überfahrenen Hund. Als sie dabei an dem kleinen Bahnübergang am östlichen Ortsrand von Lunestedt die beiden Jungen entdeckten, fuhr gerade der Güterzug in Richtung Bremerhaven vorbei. „Dabei knallte es fürchterlich“, beschrieb Pressesprecher Peter Strüber gestern die lebensgefährliche Situation für die zehn und zwölf Jahre alten Schüler aus Lunestedt und Beverstedt. „Ein Geräusch, das den Beamten des Bundesgrenzschutzes nur allzu vertraut ist.“ 1000 kleine Splitter Der Güterzug hatte unmittelbar vor dem Dienstwagen seiner beiden Kollegen mehrere Schottersteine überfahren. „Sie platzen durch das hohe Gewicht der Züge in 1000 kleine Splitter und verteilen sich explosionsartig im Umfeld.“ Nur durch unglaubliches Glück sei es in Lunestedt weder zu Personen- noch zu Sachschäden gekommen, so Strüber. Die Beamten klärten sofort die beiden Jungen eindringlich über ihr lebensgefährliches Spiel auf der Bahnanlage auf. Die beiden Schüler wurden nach Hause gefahren und den Eltern übergeben. In der Hoffnung, dass die Ermahnungen fruchten und nicht nur ihre Kinder künftig keine Steine mehr auf Bahngleise legen. Denn noch am Abend versorgten die Bundespolizisten die Klassenlehrerin der Jungen mit Aufklärungsmaterial zum Thema „Gefahren auf Bahnanlagen“, ein Thema für eine besondere Unterrichtsstunde im Beverstedter Schulzentrum aus aktuellem Anlass. Deshalb warnt der Grenzschutz in diesem Zusammenhang noch einmal eindringlich vor dem Betreten der Bahnanlagen: „Gerade Kinder und Jugendliche unterschätzen die Gefahren immer wieder erheblich, die durch Sog, Geschwindigkeit und lange Bremswege der Züge entstehen.“ Und durch Steine, die sie aus Abenteuerlust auf die Schienen legen – ein lebensgefährliches Spiel. (c) gwh


Post schließt erst im Mai 2005

Zu einigen Irritationen haben in der Gemeinde Lunestedt Gerüchte geführt, dass die Postfiliale im Farbengeschäft Grotheer in der Wesermünder Straße in nächster Zeit geschlossen werden würde. Dies wird aber erst im kommenden Jahr der Fall sein. Denn die Deutsche Post AG hat den Vertrag zum 31. Mai 2005 gekündigt, weil die Agentur-Betreiberin einen neuen Vertrag der Post mit schlechteren Konditionen aus wirtschaftlichen Gründen nicht akzeptieren wollte. Bis zum Frühjahr 2005 werde sich die Post nun aber darum bemühen, in Lunestedt einen neuen Filialbetreiber zu finden, versicherte ein Pressesprecher auf Nachfrage. (c) gwh

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Berichte März 2004