Aktuelle Berichte April 2004

Texte und Fotos (c) Arnold Plesse

Neue Berichte

Berichte Mai 2004

Berichte März 2004

Aktuell-Archiv 2003

Stand: So. 11.04.2004


Vier sichere Hände für ein ganzes Dorf
Lunestedter Feuerwehrmänner verabschiedet

Marco Bräuer (von links) löst Hans Woltmann als Brandmeister ab. Fritz Holscher übergibt sein Amt an Ewald Frömming (rechts).

Jahreshauptversammlung der Feuerwehr: Sehr guter Ausbildungsstand, nur Positives zu berichten – Routine? Nein, Generationenwechsel beim Führungspersonal. Brandmeister und Kassenwart wurden neu gewählt. Hans Woltmann stellte nach 24 Jahren sein Amt als Brandmeister und Fritz Holscher nach mehr als 30 Jahren sein Amt als Kassenwart zur Verfügung. Hans Woltmann war seinerzeit in Freschluneberg in die Feuerwehr eingetreten. 1972 wurde aus den Wehren in Freschluneberg und Westerbeverstedt die Feuerwehr Lunestedt. Als am 1. März 1974 das Feuerwehrwesen auf die Samtgemeinde Beverstedt überging, wurde Woltmann Schriftführer. 1980 trat er in Lunestedt die Nachfolge Klaus Bullwinkels an. In diesen Jahren stellte die Wehr ihre Leistungsfähigkeit oft unter Beweis. 1982 brauchten die Männer nur sechs Minuten von der Alarmierung bis zum Ausrücken zur Bahnhofsgaststätte – am nächsten Wochenende konnte dort das Schützenfest stattfinden. 1983 kam das neue Tanklöschfahrzeug. Größere Brände bedrohten die Tischlerei Gehr, den Wald am Fuhrenkamp, ein Reetdach der Langen Straße, sowie die Schlachterei Norden und die Scheune von Jürgen Bullwinkel. 2000 war der letzte schwere Brand in Woltmanns Dienstzeit: am Wohnhaus von Werner Bock. Am 20. März war sein letzter Einsatz: Ein Baum war auf ein Auto in der Bahnhofstraße gefallen. Pfiffige Verwaltung Fritz Holscher war in Freschluneberg bereits Kassenwart, danach in der Feuerwehr Lunestedt. Kameraden sagen ihm nach, er habe die Kasse so verwaltet, dass er im entscheidenden Moment „so viel bereitstellen konnte, dass es der Gemeinde schwer fiel, den Rest abzulehnen.“ Mit dem Brandmeister wurde jedes Jahr das Osterfeuer organisiert. Die Touren zum Buschfahren wollten zusammengestellt werden, und die Zuschauer mussten bewirtet werden. Für diese gemeinschaftliche Aufgabe gaben Brandmeister und Kassenwart immer das i-Tüpfelchen dazu. Nun wurden Kameraden aus der nächsten Generation gewählt: Marco Bräuer ist Brandmeister, Ewald Frömming Kassenwart. Olaf Siedenburg wurde neuer Funkbeauftragter und Thorsten Otten sein Vertreter. Bürgermeisterin Linda Woltmann und Samtgemeindebürgermeister Ulf Voigts wünschten allen eine immer glückliche Hand bei der Erfüllung ihrer neuen Aufgaben.


Trittbrettbiotop für Ottern und Kraniche
Ehemalige Klärteiche in der Luneniederung bieten Schutzräume für Tiere

Kinder bauen unter Anleitung eine „Otterburg“. Hier finden Tiere Unterschlupf.

Zu einer Informationsveranstaltung am Naturprojekt „Otterbiotop“ an den ehemaligen Klärteichen in der Luneniederung hatten die Freunde des Forums Natur Lunekring geladen – und zahlreiche Interessierte, vor allem mit Kindern, waren hingekommen. Gleichzeitig wurde in einem Zelt auf dem neuen Biotopgelände für Jung und Alt eine Nistkastenbauaktion unter Anleitung der engagierten Naturfreunde angeboten. So konnte manch vorbereiteter Nistkasten, von eifriger Kinderhand zusammengebaut, seinem neuen Besitzer übergeben werden, mit Hinweisen zum Aufhängen und zur Pflege. Gut vorbereitet Eine Gruppe emsiger Schüler, von ihrer Lehrerin gut zum Thema vorbereitet, durfte dann unter Anleitung aus Zweigen und Baumstämmen zwischen den Teichen „Otterburgen“ – Unterschlupfräume – schaffen, die später mit Stroh und Erde abgedeckt Schutz für viele Säugetiere bietet. Auch für Ottern, wenn sie diesen Lebensraum nach der Renaturierung finden und hoffentlich annehmen. Da dieses Naturschutzprojekt von den Lunekringfreunden initiiert und betreut und von Bingo-Lotto und dem Land Niedersachsen finanziell gefördert wird, ist nach Freigabe aller Formalien durch die Bezirksregierung sowie mit Unterstützung der Samtgemeinde ein Projekt in Sicht, das als „Trittbrettbiotop“ in der Luneniederung existieren wird. Neben Enten, Teichhühnern, Schwänen und Graugänsen bietet es auch Lebensraum für Kranich und Otter, beides Indikatoren für gesunde Umwelt und Lebensräume. (c) Hermann Kück


Zeit für das „etwas andere Lernen“
„Regenbogen“-Projekt fördert Respekt der Kids

Schulleiter Dieter Henken dankt den Restauratorinnen des Regenbogens Frauke Wöltjen (rechts) und Gudrun Plesse.

Mit der Lunestedter Grundschule als Voller Halbtagsschule ist seit Jahren der „große“ und der „kleine Regenbogen“ verbunden. Seit Februar wurde seine Durchführung schwierig, aber zu Beginn der Osterferien fand dann ein „Großer Regenbogen“ statt: Alle Klassen stellen Erarbeitetes vor. Am „Kleinen Regenbogen“ hatte die halbe Schule teilgenommen – jeweils im Wechsel die 1. und 2. oder die 3. und 4. Klassen. Beim „Großen Regenbogen“ waren aber alle Schüler versammelt. Die beteiligten Klassen stellten allen anderen ein Gedicht, ein Lied, eine szenische Vorführung oder eine musikalische Darstellung mit eigenen Instrumenten oder zur Musik aus dem Lautsprecher vor. Auch Exponate aus dem Kunst- oder Sachunterricht wurden gezeigt. Schulleiter Dieter Henken erläuterte die Schwierigkeiten: „Auf Grund der veränderten schulischen Rahmenbedingungen ist kaum noch Zeit für Sachen, die das Schulleben bereichern und nicht direkt zur reinen Wissensvermittlung gehören.“ Wertschätzung der anderen Dabei sei es so wichtig, dass Schüler die Wertschätzung ihrer Kameraden erführen. Es stärke das Selbstvertrauen und die Unbefangenheit der Schüler, wenn ihnen die ganze Schule applaudiere. Bei dieser Gelegenheit lernten sich alle von einer anderen Seite kennen als im Unterricht. Diese Erfahrung sei ebenso wichtig, wie zu sehen, dass auch gute Schüler manchmal Hilfe brauchten. „Durch den gegenseitigen Respekt und die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls wird möglicher Gewalt effektiv vorgebeugt.“ Der „Regenbogen“ war ein Überbleibsel einer Darstellung der Geschichte Noahs – von zwei Lehrerinnen Frauke Wöltjen und Gudrun Plesse ist er gerade erneuert worden. Und als die „pädagogischen Konzepte“ bei der Einführung der Vollen Halbtagsschule zur Genehmigung eingereicht werden mussten, gehörte das wöchentliche „Treffen unter dem Regenbogen“ dazu. Seit Februar wollten immer mehr Schüler und Eltern wissen, wann denn der nächste Regenbogen sei. Eltern, Schüler und Lehrer hoffen jedenfalls, dass es nicht der letzte gewesen ist.

Kleines Rechengenie zählt Ameisenbeine
Theater-Gruppe der Lunestedter Grundschule verabschiedet sich mit Sketchen in die Osterpause

Peter (mit Mütze) und der Vogel im Geäst des Baumes (rechts an den Sessel gelehnt) wurden von den Pöksen der Klasse 2a gespielt, während die Musik von Prokofieff vom Band eingespielt wurde.

Die Theater-AG der Grundschule Lunestedt unter Leitung von Monika Kinze stellte beim „Großen Regenbogen“ zum Ferienbeginn witzige kleine Szenen dar. Die erste befasste sich mit einer „alten Dame“. Die bat jemanden, sie über die Straße zu führen. Ungeduldig fragte sie, wozu man denn wartete. Die Ampel sei noch rot. „Junger Mann, wenn's grün wird, dann kann ich auch alleine gehen!“ Ein Rechengenie wurde vorgestellt, das im Nu große Zahlen multiplizieren konnte. Dann kam die Frage „Wie viele Ameisen sind hier auf dem Fußboden?“ Als die rechengeniale Frau nach kurzem Betrachten des Bodens die Zahl nannte, fragte der Reporter, wie sie das herausbekommen habe. „Ganz einfach: Ich habe die Beine gezählt und durch sechs geteilt.“ In einer Szene aus dem Deutschunterricht ärgerte sich der Lehrer „Du hast ja ‚Tiger‘ schon wieder klein geschrieben.“ Schüler: „In Bio haben wir gelernt, Tiger darf man nicht anfassen“ – und nur, was man anfassen könne, würde groß geschrieben. Selbst verdientes Brot Zum Schluss waren eine Mutter und ihre Tochter, die ihr Brot nicht mochte, auf der Bühne. „Du musst dein Brot essen, damit du groß und stark wirst.“ Warum denn? „Damit du dein Brot selber verdienen kannst.“ Antwort: „Ich mag doch gar kein Brot!“ Besonders gefiel die Klasse 2a der versammelten Schar der Zuhörer: Mit ihrer Lehrerin Martina Novara hatte sie „Peter und der Wolf“ eingeübt. Nicht die Prokofieff-Musik, denn die kam aus dem Lautsprecher. Aber die Texte. Die Kinder spielten den Jungen Peter, den Vogel, die Ente, den Großvater und schließlich den Wolf. Er wurde den Jägern ausgeliefert. Auch hier gab es wieder ganz besonderen Applaus – und eine Schüler-Großmutter fragte einen Pensionär: „Na, bekommen Sie noch einmal Lust?“

Katzenjammer im Kanon und Lehrerband
Lunestedter Grundschüler läuten mit „Plitschplatsch“ und „Miau“ den Frühling und die Ferien ein

Es war ein österlich bunter Reigen der Präsentationen zum Beginn der Osterferien in der Grundschule in der Samtgemeinde Beverstedt: Etwa 20 Eltern, ein paar Geschwister und 186 Schüler hatten immer wieder viel zu klatschen. Ines Woyciniuk sang beim „Großen Regenbogen“ mit der Klasse 1a „Immer, immer ich!“ Das geplagte „Ich“ muss ja so viel tun: „Ich“ muss bei Mathe schwitzen, „Vieren“ schreiben, mit der Suppe kleckern und dann „Euch“ meckern hören. Aus der Klasse 1b mit ihrer Lehrerin Andrea Schulz klang es: „Singt ein Vogel, singt im Märzenwald.“ Die 2b mit Ellen Stehling stellte fest, dass die Jahreszeit unentschieden sei: „Ein bisschen Frühling ist's – ein bisschen Winter, ein bisschen Plitsch – ein bisschen Platsch“. Und dann sangen sie „Es tönen die Lieder, der Frühling kehrt wieder.“ Die Klasse 3a und ihre Lehrerin Gudrun Plesse erinnerten mit Flötenspiel und Gesang an frühere Zeiten: „Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt.“ Hilfe aus dem Lautsprecher Frauke Wöltjen sang mit der 3b sogar im Kanon. „Miau, miau, hörst du mich schreien.“ Gerold Oltmer hatte für die 4a musikalische Unterstützung aus dem Lautsprecher: „Immer wieder kommt ein neuer Frühling.“ Dieter Henken führte mit den Schülern der 4b ein Stück Englisch-Unterricht vor. Eine Mutter treibt ihr Kind an „It's 8 o'clock!“ und das Kind vertröstet sie „I'm coming.“ Zum Schluss verlangten die Schüler: „Lehrer! Lehrer!“ Und dann kam die Lehrerband mit einem neu gedichteten Lied über den neuen Regenbogen, der „uns alle anlacht.“
 


Edles Knittern ganz „in“
Modetreff Lunestedt zeigt vor vollem Saal Trends

Beim Schlussbild dominierte vor allem viel kräftiges Rot.

Im ausverkauften Saal der „Deutschen Eiche“ moderierte Inhaberin Anke Hohaus die Modenschau des „Modetreff“ Lunestedt. Neun Models aus Lunestedt, Bexhövede, Heerstedt und Wehdel präsentierten die Mode des Frühlings und Sommers. Die Schuhe hatte Schuhhaus Wetjen (Lunestedt, Hagen und Bremen) beigesteuert. Brillen stammten aus der Brillengalerie Michael Thun (Loxstedt) und „Martina's Frisurentrend“ (Lunestedt) hatte sich um die Haare gekümmert. Besonders ausgiebig wurden die aktuellen 7/8-Hosen gezeigt. Alle kreiert mit exklusiven “Hinguckern“ in Form von Reißverschlüssen, Knöpfen, Kordeln, Schlitzen, Schleifchen oder Zugband. Jeans gab es mit und ohne Schlag. Vorherrschende Farben waren Schwarz, Khaki, Marine, Jeansblau oder kräftig Rot. Die Oberteile waren vielfach gestreift, kariert, mit dezenten oder kräftigen Querstreifen – auch glänzend oder gesteppt – zu sehen. Bei den Farben dominierten kräftiges Orange wie auch dezente Pastelltöne. Je nach der Trägerin waren die Jacken tailliert, kastenförmig geschnitten oder umspielten lose die Figur. Die Jacken gab es vor allem in Chanel, Pink, Hellblau und Natur. Schuhe meist bequem Die Materialien waren fast ausnahmslos pflegeleicht, bei 30 Grad waschbar. Vielfach mit Leinenanteil – „das knittert edel“, kommentierte Hohaus. Die meisten Modelle waren von Größe 34 bis 48 und größer verfügbar, so dass für jede Trägerin etwas Passendes zu finden sein dürfte. Die Schuhe passten sich oft der Kleiderfarbe an: Bunt und heiter ist angesagt. Zu Jeans gerne etwas höhere Absätze, aber auch sportliche Modelle. In Sandalenform oder Sabout sind die Schuhe meist sehr bequem. Die (Sonnen-)Brillen ließen mal mehr, mal weniger durchblicken. Sie waren teilweise dunkel – auch zweifarbig – gerändert. Zum 100-jährigen Dorfbestehen in Donnern am 15. August gibt es die nächste Modenschaue.
 


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