Lunestedter Dorfchronik

Rückblick in knappen Worten mit alten Fotos

100 Jahre Westerbeverstedt und Freschluneberg

2., veränderte Auflage, Dezember 2000

Dat Hus von Fru Köser in der Schulstraße 7 in Lunestedt

1900  1910   1920   1930   1940   1950   1960   1970   1980   1990   1999   NZ

Vorwort

Zum traditionellen Tag der offenen Tür, zu Pfingsten des Jahres 2000, hat der ÖKO-LUNEKRING eine Dorfchronik über das zurückliegende Jahrhundert erstellt, die zum größten Teil aus den Erinnerungen und Aufzeichnungen von Marie Struppe hervorgegangen ist. Dafür gilt ihr der besondere Dank aller Mitglieder des LUNE-KRINGS / ÖKO- LUNEKRINGS. 

In diesem Rückblick sind auf wenigen Seiten wichtige Ereignisse aus einem ganzen Jahrhundert festgehalten. Es sind nicht die weltgeschichtlich bedeutenden Personen und Ereignisse, auf die wir hier zurückblicken, sondern es ist die Geschichte unserer Gemeinde Lunestedt, die entstanden ist aus den beiden Orten Freschluneberg und Westerbeverstedt. Gerade das aber ist das Besondere dieser Chronik. Wer nämlich wissen möchte, wann Karl der Große zum Kaiser gekrönt wurde, findet in jedem Lexikon oder Geschichtsbuch die richtige Antwort. Vergeblich wird er dort jedoch den Namen des ersten Lehrers in der Westerbeverstedter Schule suchen und auch keine Auskunft darüber bekommen, wann der Lunestedter Tennisverein gegründet worden ist, wie man der Kartoffelkäferplage in Westerbeverstedt und Freschluneberg im Jahre 1946 Herr wurde oder wie der Tag der Machtübernahme Adolf Hitlers hier begangen wurde. 

Wir Mitglieder vom LUNE–KRING, insbesondere die heute noch lebenden Gründungsmitglieder Marion Köser, Marie Struppe und Hermann Kück, bedanken uns ganz herzlich bei unseren Mitbürgern, die uns so bereitwillig Auskunft gegeben und somit dazu beigetragen haben, dass dieser Rückblick zustande kommen konnte. Sollten wir trotzdem etwas Wichtiges vergessen oder Fehler gemacht haben, bitten wir um freundliche Hinweise. Die Chronik kann jederzeit ergänzt werden.

Der LUNE-KRING / ÖKO-LUNEKRING

Pfingsten 2000 

Vorwort zur 2., veränderten Auflage

Nie hätten wir geglaubt, dass die Nachfrage nach unserer Dorfchronik so groß sein würde, dass wir schon zum Weihnachtsmarkt 2000 eine neue Auflage herausgeben können. Durch zahlreiche Hinweise konnten einige Fehler ausgemerzt und interessante Ergänzungen vorgenommen werden. Leider ist es mit unseren Mitteln nicht möglich, die Qualität der Abbildungen wesentlich zu verbessern. Trotzdem wollten wir nicht ganz darauf verzichten und bitten um Verständnis. 
Wir hoffen, dass die 2. Auflage der Chronik ebenso aufmerksam gelesen wird und manches in Erinnerung ruft, was längst vergessen schien. 

Dezember 2000                     Wolfgang Brand

1900

Das Gut ist der Mittelpunkt in Freschluneberg. Seit 1848 ist es im Besitz der Familie Müller. Seit 1885 ist Georg Müller der Besitzer in zweiter Generation. Am 17.7.1885 brennt das Wohnhaus vollends nieder. Die Ursache ist unbekannt. 1895/96 wird es im neuen Stil wieder aufgebaut.

Die Landwirtschaft prägt überwiegend das Dorf. Darin spielt die Molkerei eine große Rolle. Sie ist eine Zweigstelle der Molkerei Mäder in Stubben und wird von dem Ehepaar Kohlmorgen verwaltet. Mit dem Pferdegespann vor einem Ackerwagen mit Holzrädern wird täglich die Milch in Milchkannen von einem Landwirt aus je einem Ort hier angeliefert.

Der Bürgermeister in Freschluneberg ist seit 1881Berend Rahders. Bei der letzten Volkszählung lebten hier 185 Einwohner.

Der Bürgermeister in Westerbeverstedt ist Claus Bullwinkel seit 1889. Hier werden 270 Einwohner in 50 Häusern gezählt.

1901

Am 20.10.1901 wird in Westerbeverstedt die neue zweiklassige Schule mit Lehrerwohnung eingeweiht. Sie hat einschließlich Grundstück und Einrichtung rund 30 000 Reichsmark gekostet. Lehrer Hermann Brandt leitet den Umzug mit seinen Schülern von der alten in die neue Schule. Die alte Schule kauft Johann Bock und richtet darin 1907 ein Lebensmittelgeschäft ein.

 

1902

Die Gaststätte „Zum deutschen Hause“ mit Tanzsaal und Kegelbahn in Westerbeverstedt gehört Dietrich Woltmann. (Abbildung 1)

Die Gaststätte in Freschluneberg gehört Louis Brending.

Johann Bürgerhoff gründet eine Zimmerei, An der Lune 4.

Johann Eckhoff gründet ein Baugeschäft in der Mühlenstraße 2.

In Freschluneberg wird eine Turnerfeuerwehr gegründet.

 

1903

Müllermeister Johann Gerken baut und betreibt eine Mühle in der Mühlenstraße 3. Auf dem gleichen Grundstück fertigt Wilhelm Schmidt Zementrohre.

Schweres Gewitter! Der Blitz schlägt in die Scheune von H. Otten in Westerbeverstedt ein.

 

1904

Große Dürre.

Johannes Rahders wird Bürgermeister in Freschluneberg.

Die Straße von der Dorfstraße in Westerbeverstedt bis zur Haltestelle (Bahnhof) wird in einer Breite von 3 Metern mit Kopfsteinen gepflastert. Wegen der schwierigen Finanzlage zieht sich diese Arbeit bis 1907 hin.

In Westerbeverstedt wird eine Feuerwehr gegründet und eine Feuerspritze für 1160 Reichsmark angeschafft.

 

1905

Erneut Volkszählung in Freschluneberg: Es werden 250 Einwohner in 41 Häusern gezählt. 

In Westerbeverstedt wird ein Spritzenhaus gebaut.

 

1906

Lehrer Seeger kommt als zweiter Lehrer nach Westerbeverstedt.

Hinrich Ahrens gründet in der Schmiedestraße 13 eine Stellmacherei mit Wagenbau.

 

1907

Martin Woltmann wird Bürgermeister in Westerbeverstedt.

Auf dem Schulhof wird eine Friedenseiche gepflanzt, wozu der Kriegerverein den Anstoß gegeben hat. Die Schulfahne weht an diesem Tage zum ersten Mal. Am nächsten Tag muss sie auf Halbmast heruntergeholt werden: Lehrer Hermann Brandt ist an seinem 65. Geburtstag gestorben. Seit 1866 hat er hier gewirkt, vier Jahrzehnte sind die Schüler durch seine Schule gegangen. Sein Nachfolger wird Lehrer Seeger. Dieser muss für ein Jahr beide Klassen versorgen, bis der Lehrer Johann Meyer zur Verfügung steht.

 

1908

Louis Brending baut auf seinem Grundstück in der Bahnhofstraße 6 ein neues Haus. (Abbildung 2) Hierin ist fortan die Post untergebracht. Die Annahme der Post übernimmt seine Frau Marie Brending, die Zustellung übernimmt Heinrich Lührs. Außerdem eröffnet er einen Kohlenhandel, den er selbst betreibt. Seine Gastwirtschaft in der Bahnhofstraße 2 verkauft er an Heinrich Ehlers.(Abbildung 3)

Ludwig Stölting eröffnet ein Baugeschäft Im Busch.

Dietrich Holscher eröffnet eine Zimmerei und ein Lebensmittelgeschäft in der Dorfstraße 14 in Westerbeverstedt.

Am 28.7.1908 ist ein schweres Gewitter, bei Johann Riedemann Im Busch in Freschluneberg brennt die Scheune nieder.

 

1909

In Freschluneberg wird eine neue einklassige Schule mit Lehrerwohnung gebaut. (Abbildung 4)

Johann Eckhoff eröffnet ein Baugeschäft in der Bahnhofstraße 44.

Johann Bürgerhoff verlegt seine Zimmerei nach der Bahnhofstraße 63.

 

1910

Am 13.6. wird die Schule Freschluneberg eingeweiht, seit 1876 ist Lehrer Michaelis Schulleiter. Die alte Schule kauft Johann Fischer und richtet darin ein Lebensmittelgeschäft und eine Schuhreparatur ein.

Ab 1. 10. läuft der Güterverkehr, das wird freudig begrüßt.

Heinrich Menken eröffnet in der Bahnhofstraße 30 eine Bäckerei.

Heinrich Grotheer baut An der Lune 14 eine Schmiede und macht sich selbständig.

 

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1911

Das Bahnhofsgebäude wird gebaut, seit 1879 war hier nur eine Haltestelle.(Abbildung 5) Den Grund und Boden muss die Gemeinde unentgeltlich zur Verfügung stellen. Die Baukosten betragen 2200 Reichsmark, Hollen zahlt 400 RM, Heise 50 RM, Wittstedt 50 RM freiwillig dazu.

Erneute Volkszählung in Freschluneberg: Die Einwohnerzahl ist auf 333 gestiegen.

Der Sommer ist überaus trocken, es bricht die Maul- und Klauenseuche aus.

 

1913

Klaus Gehr gründet eine Tischlerei in Freschluneberg, Lange Straße 45. 

Lehrer Alfred Backhaus übernimmt die erste Lehrerstelle in Westerbeverstedt.

 

1914

In Westerbeverstedt wird die Spar- und Darlehenskasse mit Bezugs- und Absatzgenossenschaft gegründet. Rendant ist Dietrich Holscher.

Westerbeverstedt wird mit elektrischem Licht versorgt.

Am 2. August bricht der 1. Weltkrieg aus. Die Versorgung mit elektrischem Licht wird dadurch stark behindert.

Am 1.10. geht Lehrer Michaelis in den Ruhestand, sein Nachfolger wird Lehrer Meiners, der aber die Stelle nicht antreten kann, weil er in den Krieg ziehen muss. Der pensionierte Lehrer Ganten, der sich in der Schmiedestraße sein Haus gebaut hat, springt ein und unterrichtet täglich drei Stunden.

 

1916

Als neuer Lehrer kommt Lehrer Dörpemund nach Freschluneberg. Lehrer Cordts unterrichtet kommissarisch an der Westerbeverstedter Schule. Der Jahnplatz ist der Schulsportplatz in Westerbeverstedt.

Es kommen Flüchtlinge aus dem Osten, die ihre Heimat verlassen mussten.

Am 3.10. zieht ein schweres Gewitter auf, der Blitz schlägt in das Haus des Landwirts Hülseberg ein.

 

1918

Hermann Brünjes eröffnet in Westerbeverstedt im Buchenweg einen Landmaschinenhandel und eine Reparaturwerkstatt.

Am 9.11.1918 ist Waffenstillstand, Deutschland hat den Krieg verloren. Westerbeverstedt beklagt 18 und Freschluneberg 27 Gefallene. Bei der Heimkehr der Krieger wird der Bahnhof geschmückt.

 

1919

Lehrer Dörpemund wird nach Rotenburg versetzt. Sein Nachfolger ist Lehrer Cordts. Es werden hier 90 Schüler gezählt. Auch eine Fortbildungsschule wird gegründet, mit 12 Schülern.

Heinrich Butt übernimmt die Bäckerei von Heinrich Menken in der Bahnhofstraße 30. (Abbildung 6)

 

1920

Am 12.1. wird in Freschluneberg eine Spar- und Darlehenskasse gegründet. Der Vorstand wird von Lüder Tienken sen., Hinrich Lübken, Hausnummer 18, und Lehrer Hinrich Cordts als Geschäftsführer gebildet. Am 18.2. wird sie eingeweiht und eröffnet.

Der zweite Lehrer in Freschluneberg wird Wilhelm Brinkmann.

Ein Reiterverein wird in Freschluneberg gegründet.

Inflation in Deutschland.

 

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1921

In Freschluneberg und Westerbeverstedt wird je ein Kriegerdenkmal errichtet. Am 16.6. ist die Einweihung. Ein Feldgottesdienst leitet die Feier ein, den Pastor Ernst aus Beverstedt abhält. Studienrat Dr. Ackemann aus Bremerhaven hält die Weihrede. Den ersten Anstoß dazu hat der Turnverein gegeben, da die Gefallenen alle dem Turnverein angehört haben. 

Dazu kann der Turnverein sein 25-jähriges Jubiläum feiern.

Freschluneberg bekommt elektrisches Licht.

Georg Hochmuth wird in Westerbeverstedt Friedhofswärter und Hochzeitsbitter in einer Person.

 

1922

Gutsbesitzer Georg Müller stirbt, sein ältester Sohn übernimmt die Gutsverwaltung.

Die Inflation schreitet weiter vor. Ein Dollar hat einen Wert von 4 Millionen Reichsmark, landwirtschaftliche Erzeugnisse, Löhne und Gehälter verlieren stündlich an Wert.

 

1923

Neue Flüchtlinge kommen aus dem Ruhrgebiet, darunter 28 Kinder.

Klaus Gehr baut in der Bahnhofstraße ein neues Haus mit Tischlerwerkstatt.

Karl Püschel gibt die Gaststätte „Zum deutschen Hause“ mit Tanzsaal und Kegelbahn auf, die sein Onkel Dietrich Woltmann im 19. Jahrhundert eröffnet hatte, genaues Gründungsdatum ist nicht bekannt.

Am 20.11. stabilisiert sich die Reichsmark, das wird freudig begrüßt, ist aber leider nur vorübergehend. Dann kommt die große Wirtschaftskrise mit Not und Arbeitslosigkeit.

 

1924

Es kommt die Rentenmark, jetzt tritt wieder Ruhe auf dem Geldmarkt ein. In der Westerbeverstedter Schule unterrichtet E. Schumm die 2. Klasse.

Hermann Brünjes baut in Westerbeverstedt die Gaststätte „Zur deutschen Eiche“, Dora Ehrichs eröffnet die Gaststätte „Westerbeverstedter Hof“ in der Dorfstraße.

Heinrich Nordholz eröffnet ein Baugeschäft in Westerbeverstedt, Brink 3.

In Freschluneberg wird am Himmelfahrtstag der Schützenverein gegründet. 

Schweres Gewitter, der Blitz schlägt in das Wohnhaus von Claus Seedorf in Westerbeverstedt, Brink 1, ein. 

 

1925

Friedrich Roes eröffnet ein Lebensmittel- und Manufakturgeschäft in Freschluneberg, Bahnhofstraße 49. (Abbildung 7)

Schweres Gewitter, der Blitz schlägt in das Wohnhaus von Johann Tiedemann ein.

 

1926

In der Lune wird das Lunebett vertieft und begradigt, um Überschwemmungen vorzubeugen.

Heinrich Meinken übernimmt die Schmiede von Hinrich Schmidt in der Schmiedestraße.

Friedrich Bürgerhoff verlegt seine Zimmerei nach der Mühlenstraße 7.

Die einstige Zimmerei übernimmt Klaus Mohr als Tischlerwerkstatt, Bahnhofstraße 63.

Wieder Gewitter, der Blitz schlägt in das Wohnhaus von Carl Wiechmann in Freschluneberg, An der Lune, ein.

 

1927

Im Oktober brennt der Saal von Karl Püschel, der jetzt als Scheune genutzt wird.

 

1928

Die Molkerei in Freschluneberg wird geschlossen. Die Milch wird seitdem mit dem Pferdewagen nach Stubben geliefert. Einige Bauern buttern selbst und verkaufen ihre Butter und selbst gemachten Frischkäse in Bremerhaven auf dem Wochenmarkt. 

Alfred Mehrtens kauft die Gaststätte „Zur deutschen Eiche“ von Hermann Brünjes. 

Dora Ehrichs verpachtet ihre Gaststätte „Westerbeverstedter Hof“ an Georg Piehl.

Erstmals wird im Turnverein Westerbeverstedt Fußball gespielt.

 

1929

Im 2. Halbjahr wird Lehrer E. Schumm nach Driftsethe versetzt. Es kommt kurzfristig Lehrer Ehlers nach Westerbeverstedt. 

Am 9.9. Großfeuer in Westerbeverstedt. Das Wohnhaus und die Scheune von Hinrich Seebeck in der Schulstraße brennen vollends nieder. Das Feuer greift auf die Scheune von Nachbar Koop und auf die Scheune von Nachbar Johann Becker (Grotheer) über.

 

1930

Die Schule in Freschluneberg ist wieder einklassig. Die Schülerzahl ist auf 47 Schüler zurückgegangen. Lehrer Brinkmann wird nach Bremerhaven versetzt.

Emil Wöhner kommt als zweiter Lehrer nach Westerbeverstedt.

Volkszählung in Westerbeverstedt, es werden 543 Einwohner gezählt. 

Heinrich Boller übernimmt die Schmiede von Heinrich Meinken, Schmiedestraße.

 

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1931

Wegen der schlechten Geschäftslage können keine Straßenarbeiten mehr durchgeführt werden. 

Alfred Mehrtens verkauft seine Gastwirtschaft „Zur deutschen Eiche“ an Wilhelm Brinkmann und kauft den landwirtschaftlichen Betrieb von Weidemann, Dorfstraße 17.

Bäckermeister H. Günter kauft die Bäckerei von Heinrich Butt, Bahnhofstraße 30.

 

1932

Heinrich Ehlers kauft an der Wesermünder Straße ein großes Waldgrundstück und baut darin einen großen Sportplatz mit Ausschank.   (Abbildung 8) Auf seinem Grundstück baut er zusätzlich für den Schützenverein Freschluneberg einen Schießstand.

Fritz Holscher baut sich am Bahnhof ein Haus und eröffnet ein Lebensmittelgeschäft.(Abbildung 9)

Fritz Meyer eröffnet in der Schmiedestraße 19 ein Maler- und Tapetengeschäft.

Hermann Cordes eröffnet einen Fahrradhandel mit Reparaturwerkstatt in der Bahnhofstraße 46.

Ein Fußballverein wird gegründet.

Wilhelm Rahders, Bahnhofstraße 68 brennt, vermutlich Schornsteinbrand.

Westerbeverstedt und Freschluneberg gehören zum Landkreis Wesermünde.

Es kommt eine große Wirtschaftskrise. Die Einwohner lernen die große Not und die Arbeitslosigkeit kennen.

 

1933

30.1. Regierungsantritt von Adolf Hitler, abends finden all und allüberall Fackelzüge statt, auch durch unsere Gemeinde zieht ein Fackelzug.

Die Wirtschaft kommt wieder in Schwung. Die Arbeitslosigkeit wird überall abgebaut. In unserer Gemeinde kann der Straßenbau fortgesetzt werden.

Louis Schmidt übernimmt die Bäckerei Günter, Bahnhofstraße 30. 

 

1934

In Freschluneberg wird der Schießstand eingeweiht.

Am 1.2. besuchen 96 Kinder die Schule in Westerbeverstedt.

 

1935

Lehrer Alfred Backhaus stirbt. Sein Nachfolger wird Johannes von dem Knesebeck.

 

1937

Die wirtschaftliche Lage lässt den Straßenbau wieder zu. Von der Dorfstraße in Richtung Deelbrügge wird eine Strecke von 150 m mit Kopfsteinen gepflastert. Am 19.9. wird am Sportplatz in Freschluneberg das Jugendheim eingeweiht. (Abbildung 10)

Hermann Cordes verlegt seinen Betrieb zur Wesermünderstraße 5, er erweitert sein Geschäft auf den Verkauf von Motorrädern.

Hermann Grotheer eröffnet ein Maler- und Tapetengeschäft in der Wesermünder Straße 7.

Georg Holscher übernimmt die Spar- und Darlehenskasse von seinem Vater.

Friedrich Bürgerhoff jr. übernimmt die Zimmerei von seinem Vater.

 

1938

Die Westerbeverstedter Bauern liefern ihre Milch zur Molkerei Beverstedt.

 

1939

Klaus Mohr gibt seine Tischlerei auf.

Westerbeverstedt hat 560 Einwohner.

Am 1.9. bricht der 2. Weltkrieg aus. Westerbeverstedt muss 95 – 100 Männer in den Krieg ziehen lassen. Lebensmittelkarten werden ausgegeben.

Postzusteller Heinrich Lührs geht in den Ruhestand, sein Nachfolger wird Johann Schröder.

 

1940

Jetzt werden auch Bezugsscheine für Bekleidung und Schuhe ausgegeben. Auf dem freien Markt gibt es nichts mehr zu kaufen. Französische Kriegsgefangene treffen hier ein und werden an die Bauern verteilt. Die Kellerräume der Molkerei werden als Nachtlager für die Gefangenen hergerichtet.(Abbildung 11) Ein Wachmann holt sie dort morgens ab und bringt sie abends zurück.

Am 28.8. stürzt ein englischer Bomber vom Typ Vickers – Wellington beim Reithorn ab. Die sechs Besatzungsmitglieder können sich mit dem Fallschirm retten und kommen hier in Gefangenschaft.

 

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1941

Im Radio wird nur das gemeldet, was die Bevölkerung hören soll.

Die Züge haben immer öfter Verspätung, das ist immer ein Zeichen, dass irgendwo Bomben gefallen sind.

 

1942

Am 9.11. werden über Westerbeverstedt eine Luftmine und mehrere Brandbomben abgeworfen, die Schule (Abbildung 12) wird zerstört (Abbildung 13). Der Lehrer Johannes von dem Knesebeck kommt dabei ums Leben, drei Personen werden leicht verletzt. 

Eine Scheune vom Götjenhof geht in Flammen auf, eine weitere wird zerstört.

Lehrer Bieder kommt als Nachfolger an die Schule.

 

1943

Ausgebombte Familien aus Bremerhaven, Bremen, Hamburg und Bochum kommen hier bei Verwandten unter. Die Tiefflieger werden immer dreister.

 

1944

Zwischen dem Posten 116 und der jetzigen Unterführung muss gegen 10 Uhr ein Zug vor dem Signal halten und wird von einem Tiefflieger angegriffen. Der Lokführer und eine Frau sind sofort tot. Ein Marinesoldat wird noch in Bollers Haus getragen, aber auch hier kann der herbeigerufene Arzt nur noch den Tod feststellen. Der Dienst habende Bahnhofsvorsteher hatte keine Einfahrt gegeben, weil sich im und um den Bahnhof viele Fahrgäste befanden, darunter viele Arbeiter, die schon seit 6 Uhr auf den Zug warteten. 

Am 18.9. ist der große Fliegerangriff auf Bremerhaven und legt die Stadt in Schutt und Asche. Viele von den 200 Ausgebombten, die in unserer Gemeinde unterkommen, finden hier sogar eine zweite Heimat.

 

1945

Im Januar bei Eis und Schnee trifft hier ein voll beladener Flüchtlingstreck aus dem Osten ein. Sie sind vor den Russen geflohen. Alle 147 Flüchtlinge finden hier eine bleibende Heimat. Am 8.5. ist der Krieg zu Ende. Deutschland hat den Krieg verloren. Westerbeverstedt beklagt einschließlich Flüchtlinge 35 gefallene und 15 vermisste Männer, Freschluneberg 19 gefallene und 15 vermisste Männer.

Die französischen Kriegsgefangenen sind wieder frei und kehren in ihre Heimat zurück, desgleichen auch die aus Polen und Russland nach hier verschleppten Frauen.

Deutschland wird in 4 Zonen eingeteilt. Wir gehören zu der englischen Zone. Das Leben normalisiert sich wieder. 

Die beiden Bürgermeister Martin Woltmann und Johannes Rahders werden von der Militärregierung abgesetzt, weil sie der NSDAP angehört hatten.

Neuer Bürgermeister von Westerbeverstedt wird Dietrich Holscher und von Freschluneberg Wilhelm Rahders. Danach wurden in Freschluneberg für kürzere Zeit Karl Pape und Friedrich Häsemeyer Bürgermeister.

Neue Geschäfte kommen hinzu. Richard Buchner eröffnet einen Frisiersalon, Bahnhofstraße 4, Hermann Brünjes ein Schuhgeschäft mit Reparatur, Schulstraße 20, Heinrich Meyer ein Geschäft mit Eisenwaren, später Lebensmitteln, Hauptstraße 53, Wilhelm Thoden ein Gewerbe für Elektro- und Sanitäranlagen.

Im Oktober kommen Lehrer Oswald Luttkus und Lehrer Bartusch an die Westerbeverstedter Schule. Seit dem Tode des Lehrers von dem Knesebeck 1942 war der Schulunterricht vertretungsweise von verschiedenen Lehrern erteilt worden. 
Dr. Lothar Tritschler kommt als neuer Arzt nach Freschluneberg.

 

1946

Der Gemeinderat wählt am 15.4. Klaus Bullwinkel als Gemeindesekretär. 

Die Gemeinde wird vom Kartoffelkäfer geplagt, der von Frankreich eingeschleust worden sein soll. Sie drohen, das Kartoffelkraut abzufressen und somit das Wachstum zu zerstören. Aus jedem Haus wird eine Person beordert, mitzuhelfen, die Kartoffelkäfer abzusuchen. Alle werden mit einer Flasche Wasser bewaffnet, wo die Kartoffelkäfer hineinkommen. So werden ganze Felder in Kolonnen abgesucht.

Der Schwarzhandel blüht, die hungrige Stadtbevölkerung zieht über Land und setzt alles Mögliche in Lebensmittel um.

 

1947

Neue Häuser werden an der Königsberger Straße gebaut. Posthalterin Marie Brending geht in den Ruhestand, Nachfolgerin wird ihre Schwiegertochter Meta Brending.

Hinrich Grotheer übernimmt die Schmiede von seinem Vater.

 

1948

Am 21.6. erfolgt die Währungsreform. Die Deutsche Mark löst die Reichsmark ab. Das ist ein Wendepunkt in der deutschen Geschichte. Jeder Bürger bekommt ein Kopfgeld von 40 DM. Dafür kann sich jeder kaufen, was sein Herz begehrt. Die Geschäfte sind wieder voll wie in alten Zeiten. 

Der Wiederaufbau beginnt auch in unserer Gemeinde. Auf dem Jahnplatz entsteht eine Siedlung für Flüchtlinge. Die zerstörte Schule wird wieder aufgebaut. Die Lebensmittelkarten gehören der Vergangenheit an. 

In Westerbeverstedt löst Hinrich Seebeck Dietrich Holscher als Bürgermeister ab.

Der Reichsbund wird gegründet.

Wilhelm Thoden baut in der Bahnhofstraße 15 ein Haus und verlegt sein Elektrogeschäft dorthin.

Hermann Kück eröffnet in der Wiesenstraße ein Baugeschäft.

Adele und Walter Hudy erben die Gaststätte „Westerbeverstedter Hof“ von Dora Ehrichs. Die Gaststätte „Zur deutschen Eiche“ pachtet der Gastwirt Sassin von Ww. Emma Brinkmann.

Eine Tischtennisabteilung wird gegründet.

K. G. Simon eröffnet ein Bedachungsgeschäft am Reithornsweg.

 

1949

Polizeimeister Arnold Küster, der hier rund 30 Jahre gewirkt hat, geht in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Paul Hinzmann.

In der Freschluneberger Schule wird ein zweiter Klassentrakt gebaut. 133 Schüler besuchen hier die Schule, zweiter Lehrer wird Kurt Stein.

Die Milch wird jetzt mit Traktor zur Molkerei gefahren.

Die Mühle und den Futtermittelverkauf übernimmt H. Gerhardt.

 

1950

Hermann Cordes eröffnet eine Tankstelle in der Wesermünder Straße 5.(Abbildung 14)

Die Polizeidienststelle in Westerbeverstedt wird aufgehoben. 

Hedwig Schnakenberg, Wiesenstraße 6, übernimmt Lebensmittelgeschäft. Lehrer Karl Döbler wird von der Bokeler Schule an die Westerbeverstedter Schule versetzt. Aus Wulsbüttel kommt Lehrer Emil Bieder an die Schule Westerbeverstedt. Er hat seine Stelle mit Lehrer Bartusch getauscht.

 

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1951

Die rege Bautätigkeit in Westerbeverstedt wird fortgesetzt. Um den Jahnplatz herum entstehen die Breslauer und die Marienfelder Straße. Eine Schneise wird noch in den Bardel für die Benderstraße geschlagen. Am Holzacker und Bardelweg werden neue Häuser gebaut. So bekommen die Flüchtlinge nach und nach alle ein eigenes Haus. Wilfried Gerken eröffnet in der Lindenstraße 25 eine Schlachterei mit Verkaufsladen, Ernst Peters eröffnet ein Obst- und Gemüsegeschäft, Bahnhofstraße 11.

Neue Volkszählung in Westerbeverstedt: Es werden 1019 Einwohner gezählt, darunter 241 Vertriebene und Ausgebombte in 127 Wohnhäusern.

Lehrer Hinrich Cordts geht in den Ruhestand, Nachfolger wird Kurt Stein. Lehrer Cordts bleibt Rendant der Spar- und Darlehenskasse Freschluneberg.

 

1952 

In den Wald neben dem Sportplatz wird eine Schneise geschlagen, hier entsteht die Siedlung Am Sportplatz (Schmidt - Siedlung). Georg Hochmut trennt von seinem Besitz einen Streifen für die Straße Am Friedhof ab, sodass auch hier gebaut werden kann. Eduard Müller trennt ebenfalls einen Streifen von seinem Grundstück ab, hier entsteht die Straße Am Hauptacker. 

Dr. med. Hans Küper kommt nach Freschluneberg.

Der Schützenverein Westerbeverstedt wird gegründet. Die Wirtin Emma Brinkmann gibt ein Grundstück für den Schießstand ab.

Die Spar- und Darlehenskasse Westerbeverstedt baut ein neues Bankgebäude an der Schulstraße 11. 

Hanni Heuer eröffnet eine Heißmangel, Mühlenstraße 22.

 

1953

Nikolaus Gehr eröffnet die Gaststätte „Zum Dorfkrug“ in Freschluneberg, Bahnhofstraße 22. (Abbildung 15) Sein Sohn Eduard übernimmt die Tischlerei (Abbildung 16).

Durch Selbstentzündung brennt die Scheune von Otto Bischoff ab. Funkenflug setzt auch das Wohngebäude von Georg Hochmuth in Brand.

 

1954

Heinz Müller wird Bürgermeister in Freschluneberg.

Hildegard Wesche gründet den Ortsverein des Roten Kreuzes. Für ihre Verdienste wird ihr später das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Geschäftsübernahme: Johann Bock übernimmt von seinem Vater Hinrich das Geschäft in der alten Schule in Westerbeverstedt.

Fritz Thoden eröffnet ein Lebensmittelgeschäft, Deelbrügger Straße 40.

Louis Brending jun. betreibt den Brennstoffhandel seines Großvaters.

Schwester Ilse ist hier Gemeindeschwester.

Das Strohdachhaus von Heinrich Schmidt im Bardelweg brennt.

 

1955

Dr. med. H. Küper verlegt seine Praxis in die Schmiedestraße 12.

Erstes Treffen der Bessarabier in Westerbeverstedt.

 

1956

Karl-Heinz Ahrens wird Bürgermeister von Westerbeverstedt. Damit bahnt sich eine neue Ära an. Die Strohdachhäuser verschwinden nach und nach. Neue Straßen und Wirtschaftswege werden gebaut. Neue Ansiedlungen entstehen am Bokenacker, Biberweg, Schulstraße, Tannenkamp.

Nikolaus Vagts eröffnet eine Bäckerei, Hauptstraße 76.

 

1957

Die Kalthausgenossenschaft der Spar- und Darlehenskasse Westerbeverstedt baut in der Schulstraße 11 ein Kühlhaus. Die Kühlfächer sind von der Bevölkerung sehr begehrt und schnell vergriffen.

Hinrich Ahrens, Freschluneberg, gibt seine Stellmacherei und Wagenbau auf und geht in den Ruhestand.

Klaus Hamann wird in Freschluneberg Rendant der Spar- und Darlehenskasse, Am Denkmalplatz 7, und löst Hinrich Cordts ab.

 

1958

Dieter Bösch betreibt in der Mühle einen Futtermittelhandel, Betonwarenhandel und eine Baggerei.

Heinz Otten eröffnet in Westerbeverstedt, Deelbrügger Straße, ein Architekturbüro.

Die Friedhofskapelle in Westerbeverstedt wird gebaut.

Der Schützenverein Westerbeverstedt baut seinen Schießstand weiter aus.

Die Landwirte fangen an, ihre Betriebe auf Traktor, Traktorenanhänger, neue Landmaschinen und Melkmaschinen umzustellen.

Neues Kühlhaus in Freschluneberg. Die ersten Grundstücke von Heinz Müller in der Kirchenstraße werden bebaut.

 

1959

Große Dürre.

Otto Weißbach kauft die Gaststätte „Zur deutschen Eiche“ von Emma Brinkmann.

 

1960

In Westerbeverstedt ist 1100–Jahrfeier. Das Dorf kann auf stolze 1100-jährige Geschichte zurückblicken. Eine Festschrift wird herausgegeben.

In Westerbeverstedt besuchen 151 Schulkinder die Schule. Schulleiter ist Oswald Luttkus, mit ihm unterrichten Emil Bieder und Karl Döbler.

Eine Posthilfsstelle wird in Westerbeverstedt, Schulstraße 20, eingerichtet und von Frau K. Hansen geführt.

Hermann Brünjes gibt seinen Landmaschinenhandel auf und geht in den Ruhestand.

Günter Kalkowski eröffnet ein Gewerbe für Elektro-Installation und Sanitäranlagen, Deelbrügger Straße 52.

In Müllers Wald in Freschluneberg entsteht ein neues Baugebiet. Es wird eine Schneise in den Wald geschlagen. So kann die Schmiedestraße verlängert werden und mündet in die Bahnhofstraße. Hier entstehen wieder neue Häuser so wie auch an der Kirchenstraße und der Bahnhofstraße.

 

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1961

Mit dem Ausbau wird begonnen. Die Deelbrügger Straße bis Thoden, die Straße am Friedhof, die Lange Straße, die Straße am Kindergarten, Wirtschaftsweg Heudamm.

Wilfried Gerken baut ein neues Haus in der Bahnhofstraße und verlegt sein Geschäft dorthin. Sein Geschäft in der Lindenstraße übernimmt sein Bruder Johann.

Die Kreissparkasse eröffnet in der Königsbergerstraße 5.

Neue Pläne für den Erweiterungsbau der 1948 wieder aufgebauten Westerbeverstedter Schule werden entwickelt.

Friedhofswärter und Hochzeitsbitter Georg Hochmuth geht in den Ruhestand.

 

1962

Louis Schmidt wird nach dem Tod Heinz Müllers neuer Bürgermeister in Freschluneberg.

Die Schule Westerbeverstedt wird Mittelpunktschule. Das 9. Schuljahr wird eingeführt.

Durch die Gemarkung Westerbeverstedt wird eine Gasleitung verlegt.

Eine Damenabteilung des Schützenvereins Westerbeverstedt wird gegründet.

Postzusteller Johann Schröder geht in den Ruhestand. Nachfolger wird Helmut Kassebaum. 
Georg Müller übernimmt das Gut von seinem Vater Heinz Müller und modernisiert es grundlegend.

Von der Badegelegenheit in der Baggerkuhle am Düringer Weg wird - auf eigene Gefahr - reichlich Gebrauch gemacht.

Die Deelbrügger Straße wird von Thoden bis zur Ortsgrenze mit Beton-Verbundsteinen versehen. Ausbau der Mühlenstraße vom Bahnhof bis Bösch. Wirtschaftsweg vom Freschluneberger Friedhof in die Feldmark wird gebaut.

Marie Witt übernimmt die Poststelle I von ihrer Mutter Meta Brending.

 

1963

Von der Mittelpunktschule werden auch Schüler des 7. bis 9. Schuljahres aus Freschluneberg und Hollen aufgenommen. 

Ausbau der Schulstraße von der Hauptstraße bis zur Schule, Ausbau der Kirchenstraße vom Gut Müller bis zur Schmiedestraße. Ausbau der Mühlenstraße von Bösch bis Mülich. Der Reithornsweg wird von der Hauptstraße bis zum Sportplatz ausgebaut.

Gerda Fischer, Wesermünder Straße 26, übernimmt die Heißmangel von Hanni Heuer.

 

1964

Vom Wasserversorgungsverband Wesermünde werden Haushalte an das Wasserversorgungsnetz angeschlossen. 

Hinrich Grotheer gibt aus gesundheitlichen Gründen die Schmiede An der Lune 14 auf.

Hermann Grotheer jun. übernimmt Vaters Malergeschäft in der Wesermünder Straße 7.

Albert Holscher übernimmt die Zimmerei und den Kaufladen von seinem Vater in der Dorfstraße 14.

Rendant der Spar- und Darlehenskasse Westerbeverstedt wird Hans-Adolf Hildebrandt.

An der Bahnhofstraße wird ein Entwässerungskanal und Hochbord des Fußweges verlegt. Entlang der Wesermünder und Bahnhofstraße werden japanische Kirschbäume gepflanzt.

Der Köpenweg wird ausgebaut. Die Königsberger Straße wird bis Hausnummer 17 ausgebaut.

Die Milch wird in Tankwagen von der Molkerei Bremerhaven abgeholt. Die Landwirte bauen zu Hause Milchkühlanlagen.

Günter Kalkowski eröffnet in der Hauptstraße 73 ein Elektro- und Geschenkartikelgeschäft.

Zahnarzt Zerjathke eröffnet in der Schmiedestraße 17 seine Praxis.

 

1965

Die Straße Im Busch wird bis zur Schmiedestraße mit Schwarzdecke überzogen. Neue Straßen werden gebaut: Benderstraße, Breslauer Straße, Marienfelder Straße, Lindenstraße, Am Sportplatz und An der alten Schule. Die Mühlenstraße wird mit Bäumen bepflanzt.

Die Müllabfuhr wird eingeführt.

Der Hof Tienken brennt ab.

Hermann Cordes verpachtet sein Geschäft an H. Woithe.

Otto Weißbach baut eine moderne Kegelbahn. Heinrich Nordholz gibt sein Baugeschäft auf und geht in den Ruhestand.

Mit dem Bau der Ansgari-Kirche wird begonnen. Die Friedhofskapelle in Freschluneberg wird gebaut.

 

1966

Die Hauptstraße wird verbreitert, alle Straßenbäume werden herausgerissen, Regenwasserkanal wird gelegt, die Anwohner bekommen Wasseranschluss vom Wasserbeschaffungsverband. Geh- und Fahrradweg wird gebaut, Straßenlampen werden installiert. 

Die Ansgari-Kirche wird eingeweiht. (Abbildung 17) Die Einweihung erfolgt durch Landesbischof Dr. Lilje. Erster Pastor ist Ulrich Haar.

Innenarchitekt Helmut Richter eröffnet ein Architekturbüro in der Raalandsweg 1.

Gisela Kellmer eröffnet ein Blumengeschäft in der Hauptstraße 43.

Kirchenstraße und Lange Straße bekommen Straßenbeleuchtung. Die Straße Bokenacker wird ausgebaut. Wesermünder Straße bekommt Fuß- und Radweg und Beleuchtung. Reststrecke Königsberger Straße und Vosskamp wird ausgebaut. Die Straße An der Lune bekommt Beleuchtung.

Die Eisenbahn wird elektrifiziert.

 

1967

Verstärkte Hochspannungsleitungen der Nordwestdeutschen Kraftwerke werden installiert. 

Die Turnhalle wird gebaut. Der Fußballverein Westerbeverstedt und die beiden Turnvereine aus Westerbeverstedt und Freschluneberg werden zusammengelegt zum TSV Lunestedt.

Freschluneberg wird an das Wasserleitungsnetz angeschlossen.

Der Beginn des Schuljahres wird von Ostern auf nach den Sommerferien verlegt.

Der Kirchenchor wird gegründet.

Dietrich Wetjen eröffnet ein Schuhgeschäft in der Wesermünder Straße 16.

 

1968

Am 1.7.1968 werden die Gemeinden Westerbeverstedt und Freschluneberg zusammengeschlossen. Sie tragen fortan den Namen Lunestedt. Karl-Heinz Ahrens wird erster Bürgermeister der neuen Gemeinde.

Die Schule erhält eine Ölheizungsanlage.

Bahnhofstraße und Mühlenstraße erhalten Beleuchtung. Die Straße An der Lune, Kurze Straße und Rauhe Stätte werden ausgebaut. Die Wirtschaftswege Mehrtensstege und Reithornsweg erhalten Spurplatten.

Rolf Heinbockel eröffnet eine Notschlachterei Sandfallen 2.

Walter Koschek, Bahnhofstraße 33, eröffnet ein Bettenfachgeschäft, Georg Budahl ein Uhrengeschäft mit Reparatur. Adolf Neumann übernimmt von Richard Buchner den Frisiersalon. Christel Stolle liefert Milch und Lebensmittel von Haus zu Haus.

Klaus Dieckmann wird Schuldirektor und löst Oswald Luttkus ab, der in den Ruhestand geht.

Großfeuer An der Lune 12: Das Wirtschaftsgebäude von Georg Schmidt brennt.

 

1969

Verschmelzung der Spar- und Darlehenskassen Westerbeverstedt und Freschluneberg. Direktor wird Klaus Hamann.

Die Turnhalle wird eingeweiht.

Spadaka - Handel mit Düngemitteln, Bau- und Brennstoffen, Denkmalplatz 7.

Krankenschwester Dorothea wird in ihr Amt eingeführt.

Carl Rowedder jun., Delmenhorst, eröffnet Landmaschinenhandel und ?reparatur in der Wesermünder Straße 4 – 10.

Karl-Heinz Löffler eröffnet Rollladen- und Markisenbaugeschäft, Wesermünder Straße 50.

Öffentliche Fernsprechzellen werden am Bahnhof und Westerbeverstedter Friedhof aufgestellt. Die Straßen Bokenacker, Danziger Straße und Biberweg erhalten Schwarzdecken. 
Karl-Heinz van der Pütten kauft am 1.12. die Bäckerei von Nikolaus Vagts.

 

1970

Am 10.6.1970 wird das neue Gemeindehaus eingeweiht.

Die Einwohnerzahl ist auf 2020 angestiegen.

Der Bahnhof Freschluneberg wird in Bahnhof Lunestedt umbenannt.

Die Straße Hauptacker wird mit Schwarzdecke überzogen. Die Wirtschaftswege Reinfortsweg, Fuhrenkamp, Rest Köpenweg und Raalandsweg erhalten Spurplatten.

Ein Seniorenkreis wird gegründet.

Friedrich Bürgerhoff gibt seine Zimmerei auf und geht in den Ruhestand. Die Zimmerei wird von Klaus Michaelis übernommen. 

An der Wesermünder Straße wird vom Bahnhof bis zur Einmündung Hauptstraße neben der Fahrbahn ein Parkstreifen angelegt. Die verlängerte Lindenstraße wird ab Posten 116 bis zur Einmündung Lange Straße mit Schwarzdecke überzogen und verbreitert.

 

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1971

Lunestedt wird Mitgliedsgemeinde der neuen Samtgemeinde Beverstedt.

Im April wird ein Kinderspielkreis unter der Trägerschaft der Kirchengemeinde Beverstedt eingerichtet. Leiterin ist Frau Haar.

Lüder Gerhard Tienken eröffnet eine Altenpension.

Straßenbeleuchtung erhalten die Straßen Im Busch, Schmiedestraße, An der Bahn, Rauhe Stätte, Dorfstraße, Bokenacker, Schulstraße und Tannenkamp. Mit Schwarzdecke werden die Straßen Tannenkamp und Brink ausgebaut, das Findlingspflaster der Straße Am Holzacker wird mit Schwarzdecke überzogen.

Spurplatten erhalten die Wirtschaftswege Deepenacker und der Parallelweg zum Bahnposten 115.

Der Dohrener Bach wird begradigt.

H. Stölting gibt sein Baugeschäft auf. 

Horst Norden übernimmt die Notschlachterei von Rolf Heinbockel, Sandfallen 2.

Eduard Gehr sen. übernimmt die Gaststätte Zum Dorfkrug und übergibt seinem Sohn Eduard die Tischlerei.

Die 1111-Jahrfeier wird als Dorfgemeinschaftsfest mit Umzug unter großer Beteiligung aller Einwohner begangen. 
Verschmelzung der Spar- und Darlehenskassen Lunestedt und Heerstedt. An der Bahn wird eine Lagerhalle für Düngemittel gebaut.

 

1972

Die Mittelpunktschule, die in 4 Abschnitten gebaut wurde, findet ihren Abschluss.

Die Feuerwehren Westerbeverstedt und Freschluneberg werden zusammengelegt. 

Die Poststelle 2 übernimmt Marie Struppe in der Hauptstraße 51, jetzt wird auch der Postsparkassendienst wahrgenommen.

Die Spar -und Darlehenskasse Lunestedt wird der in Beverstedt angegliedert.


Das Rote Kreuz ruft zum Blutspenden auf.

Heinz Busch übernimmt die Firma Hermann Cordes, die nun als Autohaus Busch geführt wird.

Bäckermeister Thomas Seymer übernimmt die Bäckerei von Louis Schmidt. (Abbildung 18)

Der Kaufladen von Johann Bock wird geschlossen.

Adolf Neumann verlegt seinen Frisiersalon in die Wesermünder Straße.

Ab 1.10. hat Lunestedt eine Heilpraktikerin: Frau Flachsbart, An der Bahn.

Eine Wandergruppe des Turnvereins wird gegründet.

Die Kirche erhält eine Orgel.

Am 1.11. wird Elisabeth Wille Verwaltungsangestellte bei der Gemeinde und löst Elfriede Schrauth ab.

Die noch fehlenden Straßenlampen werden aufgestellt an der Bahnhofstraße, Wesermünder Straße, Wiesenstraße, Lange Straße, An der Bahn, Am Sportplatz, Reithornsweg, Kurze Straße, Lindenstraße, Danziger Straße, Biberweg, Tannenkamp, Vosskamp, Am Holzacker, Marienfelder Straße, Breslauer Straße und Brink.

Auf den Friedhöfen werden weitere Wege mit Gehwegplatten ausgelegt.

 

1973

Das Schwimmbad wird geplant.

Raiffeisen gründet An der Bahn 1 eine Warengenossenschaft mit Handel von Düngemitteln, Bau- und Brennstoffen.

Die Freschluneberger Schule wird zum Kindergarten umgebaut

Ortwin Rauschenberger eröffnet ein Baugeschäft in der Deelbrügger Straße 77.

Louis Brending gibt seinen Kohlenhandel auf.

Die Kreissparkasse wird überfallen, das Panzerglas hält die Kugeln ab.

 

1974

Ein neues Feuerwehrhaus wird an der Schulstraße gebaut.

Der Kinderspielkreis wird in einen Kindergarten (Abbildung 19) umgewandelt, Kindergärtnerin Frau Hildebrandt übernimmt die Leitung von Frau Gorges.

Das Wirtschaftsgebäude von Alfred Mehrtens brennt, 250 Schweine fallen dem Brand zum Opfer.

Heinz Holscher übernimmt die Zimmerei, Dorfstraße 14, von seinem Vater.

Die Samtgemeinde führt die Müllabfuhr ein.

 

1975

Am 23.5. wird das beheizte Schwimmbad mit Liegewiese eingeweiht.

Die Post wird jetzt mit dem Postauto von Beverstedt aus zugestellt. Zusteller Helmut Kassebaum wird nach Bremerhaven versetzt.

Das Niedersachsenhaus von Dietrich Heins an der Schulstraße hat Marion Köser gekauft und renoviert.

Die Kalthausgenossenschaft am Denkmalplatz 7 wird geschlossen. Alle Haushalte haben inzwischen selbst zu Hause Kühlanlagen.

Christel Stolle gibt sein fahrendes Geschäft auf.

Das Regenwasser vom Schwimmbad wird über Schulstraße, Tannenkamp, Vosskamp in den ehemaligen Fischteich geleitet.

Eine Parkzeile mit ungefähr 50 Einstellplätzen wird in der Schulstraße für Besucher von Schule, Schwimmbad, Feuerwehr und Sportplatz gebaut. Der Schulsportplatz wird fertig gestellt. Vom Junkermoorweg zwischen Köpenweg und Königsberger Straße werden Spurplatten gelegt. Ebenso auf dem Weg vor den Luneweiden und vom Reinfortsweg bis zur Kieskuhle Bösch.

Hermann Kück bildet eine Bürgerinitiative und verhindert damit ein Wochenendgebiet an Böschs Sandkuhle in Freschluneberg.

 

1976

Am 7.2. wird der LUNE-KRING gegründet. Von den Mitgliedern werden alte Haus-, Garten- und Feldgeräte gesammelt und im Hause Köser ausgestellt. 

Pastor Ulrich Haar geht als Superintendent nach Syke, sein Nachfolger wird Pastor Gottfried Kramer. Die Ansgari-Kirche feiert ihr 10-jähriges Jubiläum, die Predigt hält Superintendent Ulrich Haar, der Posaunenchor und der Ansgari-Chor umrahmen die Feier.

Wartehäuschen für Schüler werden aufgestellt.

Der Bebauungsplan Großer Kamp wird beraten.

Untersuchungen werden angestellt, ob ein eigenes Klärwerk für die Schmutzwasserkanalisation oder ein Anschluss an das Klärwerk Beverstedt sinnvoller ist. 

Die Breslauer Straße wird vom Bardelweg bis zur Straße Am Geeren als Schlackeweg ausgebaut. Überzug mit Schwarzdecken erhalten die Straßen mit Findlingspflaster Raalandsweg, Bardelweg, Am Geeren, Am Kindergarten und Freschluneberger Friedhof. Mit Schwarzdecke wird die Straße An der alten Schule ausgebaut. 

Hans Kunert eröffnet am Heudamm eine Schrottfahrzeug-Verwertung.

Rolf Wienert eröffnet einen Vertrieb mit Hochdruck-Reinigungsgeräten.

Die Gemeinde kauft von Grete Backhaus den Sportplatz.

Heinz Ahrens eröffnet ein Baugeschäft, Bahnhofstraße 31.

Heinz Falk übernimmt das Bedachungsgeschäft von K. G. Simon am Reithornsweg.

Rosemarie Norden übernimmt die Notschlachterei von ihrem Mann.

Otto Weißbach geht in den Ruhestand und verkauft seine Gaststätte an Heinz Faulstich. 
Die Spar- und Darlehenskasse kauft das Rathaus und verkauft die ehemaligen Geschäftshäuser in Freschluneberg und Westerbeverstedt.

 

1977

Am 15.3. wird das neue Volksbankgebäude im ehemaligen Rathaus eingeweiht. Die Spar- und Darlehenskassen Westerbeverstedt und Freschluneberg werden zusammengeschlossen und in Volksbank umbenannt.

Die Feuerwehr feiert ihr 75-jähriges Jubiläum, der Schützenverein Westerbeverstedt sein 25-jähriges Jubiläum.

Der LUNE-KRING lädt zum ersten Tag der offenen Tür ein und stellt sich der Öffentlichkeit vor.

Ab 1.8. gehört die Samtgemeinde zum Landkreis Cuxhaven.

Jürgen Rahders, Breslauer Straße 11, eröffnet Bauberatung und Überwachung.

Schmiedemeister Heinrich Boller gibt seine Schmiede auf und geht in den Ruhestand. Witwe Else Meyer gibt ihr Lebensmittelgeschäft auf und geht ebenfalls in den Ruhestand. Witwe Budahl gibt das Uhrengeschäft auf.

Marianne Schmonsees übernimmt das Elektrogeschäft von ihrem Vater Wilhelm Thoden.

Die Reststrecke Deelbrügger Straße von Heinz Otten (Nr.9) bis zum Ende der Bebauung wird mit Entwässerung und teilweise beiderseitigem Fuß- und Radweg ausgebaut.

Das Findlingspflaster wird im Köpenweg von Esser (Nr. 16) bis zur Einmündung Junkermoorweg mit Schwarzdecke überzogen. Die Reststrecke des Wirtschaftsweges von den Luneweiden und von der Kieskuhle Bösch bis an die Einmündung in den Weg vor dem Friedhof Freschluneberg werden mit Spurplatten befestigt.

 

1978

Der Sportplatz wird neu angelegt.

Am 1.10. wird vom LUNE-KRING ein Schaukasten neben der Volksbank aufgestellt. Am 21.12. werden Arbeiten für Umkleideräume im Jugendheim am Sportplatz vergeben. 

Der Ausbau eines Rad- und Fußweges wird ab Dorfstraße in Richtung Deelbrügge auf 2,4 km geplant.

Fritz Thoden gibt sein Geschäft auf. 

Wilfried Gerken verkauft seine Schlachterei an Bernhard Wiecke.(Abbildung 20)

Käte Hansen gibt ihr Schuhgeschäft auf.

 

1979

Der Müll wird zur Verbrennungsanlage Bremerhaven gefahren

Der Sportplatz erhält eine Flutlichtanlage.

Werner Hartmann gibt seinen Fischhandel auf. Neuer Fischhändler ist Hans Ahlers, Am Sportplatz 9.

Das Obst- und Gemüsegeschäft von Ernst Peters übernimmt sein Neffe Rüdiger Peters.

 

1980

Der neue Sportplatz wird eingeweiht.

Ein Bauhof wird auf dem Sportplatzgelände eingerichtet.

Am 8.6. wird die Schautafel der Hünengräber an der Deelbrügger Straße vom LUNE-KRING eingeweiht.

Am 1.10. geht Marie Struppe (Abbildung 21) in den Ruhestand, die Poststelle 2 übernimmt Edith Püschel, Dorfstraße 18.

Die Friedhofskapelle im Ortsteil Westerbeverstedt wird vergrößert.

Am 31.10. werden vom LUNE-KRING auf der Schuttkuhle im Ortsteil Freschluneberg Bäume für den Hegewald gepflanzt. 
Petra Arzaroli pachtet die Gaststätte „Zum Dorfkrug“ von Eduard Gehr.

Karl Heinemann pachtet die Gaststätte „Westerbeverstedter Hof“ von Adele Hudy.

Irmgard Borowski, An der Bahn 2, eröffnet ein Taxi-Unternehmen.

Der am Sportplatz gebaute Parkplatz wird auch als Wende- und Umsteigeplatz für die Busse des Schülertransports eingerichtet. Dafür ist bis hierher der Reithornsweg erweitert worden. Im Baugebiet „Großer Kamp“ wird die erste Straße als Baustraße mit Schwarzdecke ausgebaut. 

 

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1981

Vom LUNE-KRING wird der erste Lunestedter Weihnachtsmarkt ins Leben gerufen.

Der Angelsportverein wird gegründet.

Der Verbindungsweg zwischen Heudamm und Viehdamm wird mit Spurplatten befestigt.

 

1982

Die Öl-Pipeline von Wilhelmshaven bis nach Hamburg wird durch die Gemarkung Lunestedt verlegt.

Bürgermeister Karl–Heinz Ahrens wird für seine Verdienste zum Wohle der Gemeinde Lunestedts das Bundesverdienstkreuz verliehen. 

Das Backhaus vom LUNE-KRING wird eingeweiht. 

Eine Bastelrunde wird gegründet.

Irmgard Cordes pachtet erneut die Gaststätte „Westerbeverstedter Hof“ von Adele Hudy.

Familie Bullwinkel feiert 150-jähriges Jubiläum.

 

1983

Am 1.2. verlässt Pastor Gottfried Kramer die Gemeinde Lunestedt, um die Leitung des Vereins Christlicher Pfadfinder in Kassel zu übernehmen. Nachfolger wird Pastor Claus Henning Kühnast als neuer Seelsorger.

Dieter Bösch gibt die Mühle auf.

Für einen Hegewald am Reithornsberg werden von den Mitgliedern des LUNE-KRINGS 2000 Bäume gepflanzt.

Die Reststrecke Tannenkamp wird mit Schwarzdecke als Baustraße ausgebaut.

 

1984

Vom LUNE-KRING wird der aus einem Eichenstamm geschnitzte Biber, das Wahrzeichen der Gemeinde, vor dem Gemeindehaus aufgestellt.

Heinz Holscher gibt die von seinem Großvater gegründete Zimmerei auf.

Gerd Nowak, Rauhe Stätte 3, eröffnet eine Ofengalerie und Fliesenverlegung.

Johann Gerken, Lindenstraße, gibt seine Schlachterei auf und verkauft sie Werner Brinschwitz.

Irmgard Borowski, An der Bahn 2, gibt ihr Taxi-Unternehmen auf.

Magdalene Mahnken eröffnet eine Grillstube in der Wesermünder Straße 20.

Der Arbeitskreis „Arbeit & Leben“ wird gegründet.

Die neue Teichkläranlage an der Lune in der Nähe des Freschluneberger Friedhofes wird gebaut. 

 

1985

1125-Jahrfeier in Lunestedt. Das Buch „Ein Dorf im Landkreis Cuxhaven“ wird herausgegeben.

Dietrich Cors baut am Raalandsweg eine Reithalle mit Stallungen und Clubraum.

Henry Meyer verkauft die Bahnhofsgaststätte an Gastwirt Willi Hannott.

Die ersten Haushalte werden an die Schmutzwasserkanalisation angeschlossen. 

Rüdiger Peters gibt den Obst- und Gemüsehandel in der Bahnhofstraße 11 auf. Hier eröffnet G. Wohlbrück eine Fahrschule.

 

1986

Der LUNE-KRING feiert 10-jähriges Jubiläum.

Dr. med. Hans Joachim Küper übernimmt die Arztpraxis in der Schmiedestraße von seinem Vater.

Der Lunestedter Tennisverein wird gegründet.

Karl Fischer gibt sein Lebensmittelgeschäft Lange Straße 17 auf.

 

1987

Eduard Gehr jun., der die Firma in der dritten Generation leitet, baut auf seinem Grundstück einen großzügigen Neubau mit Fertigungshallen, Planungsräumen, Sozial- und Büroeinrichtungen. Er beschäftigt 50 qualifizierte Mitarbeiter, darunter 2 Innenarchitekten, 4 Meister und 13 Auszubildende. Die Firma ist führend im Laden- und Messebau sowie in der Einrichtung von Kreuzfahrtschiffen.

 

1988

Bürgermeister Karl-Heinz Ahrens legt sein Amt als Bürgermeister nieder und geht in den Ruhestand. Zum neuen Bürgermeister wird Claus Götjen gewählt. 

Die Firma Gehr feiert 75-jähriges Jubiläum.

Zahnarzt Antero Ahonen eröffnet eine Praxis in der Schmiedestraße 17, Heinz Holscher gibt sein Geschäft in der Dorfstraße 14 auf.

Frau Faulstich gibt die Gaststätte „Zur deutschen Eiche“ an Frau Reinders ab.

 

1989

Das neue Gebäude der Kreissparkasse an der Hauptstraße 14 wird eingeweiht.

 

1990

Eduard Gehr übergibt seinem Sohn Reiner den Betrieb und gründet in Oschatz / Sachsen eine Möbel- und Fensterproduktion. Reiner Gehr vergrößert den Betrieb in der 4. Generation auf vier Standorte und beschäftigt 163 Mitarbeiter. 

Der LUNE-KRING erweitert sich mit dem Schwerpunkt ÖKO-LUNEKRING und legt einen Natur-Lehrpfad an Die Anregung dazu hatte noch Hinrich Woltmann gegeben, der aber die Einweihung nicht mehr miterleben durfte.

Vom Bauhof und den Jägern werden in der Sandkuhle bei Börger und bei Woltmann Auf der Brake Baumpflanzungen vorgenommen mit 700 heimischen Bäumen.

In der Mühlenstraße, Am Reithornsweg, Am Sportplatz, Am Holzacker und in der Marienfelder Straße wird die 30-km-Zone eingeführt. Die Königsberger Straße bleibt nur für landwirtschaftlichen Verkehr offen.

Die Poststelle 2 in der Dorfstraße wird geschlossen.

Fritz Meyer in der Schmiedestraße 19 gibt sein Malergeschäft auf.

 

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1991

Lunestedt hat im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ die Silbermedaille gewonnen.

Ein Umweltausschuss wird gegründet, Feuchtbiotope und Benjeshecken werden vom ÖKO-LUNEKRING angelegt.

Der Gemeinderat beschließt, dass der Bahnhofsplatz neu gestaltet werden soll.

Karl-Heinz von der Pütten vermietet seine Bäckerei an Bäcker Schulenberg.

 

1992

Beim LUNE-KRING wird Infohäuschen-Richtfest gefeiert – in Verbindung mit einem Tag der offenen Tür.

Steffen Müller übernimmt das Gut Müller in der 5. Generation.

Rudolf Semrau eröffnet ein Steuerberatungsbüro im Holzacker 18.

 

1993

Mit dem Tag der offenen Tür wird auch der Natur-Lehrpfad vom LUNE-KRING eingeweiht.

Der Bahnhofsvorplatz wird gestaltet. Mit der Bahnuntertunnelung Vosskamp / Schmiedestraße wird begonnen

Der marode Spielplatz in der Marienfelder Straße wird in Ordnung gebracht. Die Bastelrunde spendet dafür 3000 DM für Spielgeräte.

Die Damengymnastikgruppe des TSV Lunestedt feiert 25-jähriges Bestehen.

Am Bardelweg wird von Wolfgang Dick ein Umweltberatungsbüro eröffnet.

Adolf Neumann gibt seinen Frisiersalon in der Wesermünder Straße 18 auf. Nachfolgerin wird Martina Söhl.

Regina Hartmann eröffnet ein Blumengeschäft in der Deelbrügger Straße 7.

Marius Voß eröffnet eine Firma für Heizungsbau und Sanitäranlagen in der Dorfstraße 14.

Firma Müller & Meyer eröffnen eine Fahrschule in der Hauptstraße 59.

Die Kreissparkasse wird erneut überfallen.

 

1994

Neueröffnung von Autohaus Heinz Busch in der Halle von ehemals Rowedder in der Wesermünder Straße. Sohn Holger, Betriebswirt, ist Werkstattleiter und berät beim Autokauf, Sohn Marc ist gelernter Großhandelskaufmann und Kfz-Meister, damit ist der Fortbestand der Firma gesichert.

Erster Gewerbetag in Lunestedt. Ein Ortsplan wir herausgegeben.

Die Bahnuntertunnelung ist fertig und wird eingeweiht.

Am 15.4. feiert das Deutsche Rote Kreuz 50-jähriges Jubiläum.

Am Ortseingang wir die Ecke Wesermünder Straße / Königsberger Straße neu gestaltet und eine Sitzgruppe aufgestellt. Karl-Heinz Riedel, Steinmetz aus Bremerhaven, spendet spontan eine Marmor-Tischplatte.

Posthalterin Marie Witt geht in den Ruhestand, Nachfolgerin wird Gerlinde Becker.

Die Kameradschaft Ehemaliger Soldaten feiert 80-jähriges Jubiläum, dazu übergibt Bürgermeister Claus Götjen dem Vorsitzenden Herbert Schmidt zwei alte Soldatenehrentafeln.

Gastwirtin Kundt übernimmt die Gaststätte „Zur deutschen Eiche“.

Ein erneuter Raubüberfall auf die Kreissparkasse kann verhindert werden.

 

1995

Der Wartungsvertrag mit ÜNH wird abgeschlossen. Am 24.5. ist erster Spatenstich für Erdgas, am 31.10. kann die Erdgasleitung in Betrieb genommen werden.

Der Seniorenkreis feiert 25-jähriges Jubiläum. Superintendent Ulrich Haar, als Mitbegründer, ist eigens zur Feier angereist. Bürgermeister Claus Götjen aus Lunestedt und Bürgermeister Dieter Lilkendey aus Hollen überbringen Glückwünsche. 

Grundsteinlegung für den 450 qm großen Getränkemarkt von Monika und Rolf Holst in der Hauptstraße 4.

An der Ecke Dorfstraße / Zur Brake und an der Deelbrügger Straße werden Sitzgruppen aufgestellt.

Der Kindergarten ist mit 75 Plätzen ausgelastet, niedrigster Preis 120 DM.

Regina Hartmann verlegt ihr Blumengeschäft in die Hauptstraße 32.

Michael Scharnhorst eröffnet am 1.12. in der Deelbrügger Straße 7 zwei Geschäfte: eines für Sicherheitstechnik und eines für Geschenkideen.

Die Bastelgruppe stellt mit ihrem Erlös aus dem Weihnachtsmarkt u.a. Hinweisschilder auf den Natur-Lehrpfad auf.

Neue Baugebiete in Garden und im Kleinen Kamp werden geplant.

Der Radweg nach Hollen ist fertig.

In Lunestedt werden 2291 Einwohner gezählt.

Fahrlehrer Müller eröffnet eine Fahrschul-GmbH in der Wesermünder Straße 5.

 

1996

Der LUNE-KRING feiert 20-jähriges Bestehen mit dem Tag der offenen Tür.

Die Grillstube von Magdalene Mahnken wird von Jutta Bischoff übernommen.

Bäckerei Seymer eröffnet in der Wesermünder Straße eine Filiale mit Stehcafe.

Der Getränkemarkt Holst, Hauptstraße 4, wird eröffnet.

Baubeginn Großer Kamp. Ein Lärmschutzwall wird aufgeworfen.

Am 14.12. wäre der Freschluneberger Turnverein 100 Jahre alt geworden, der TSV Lunestedt feiert das Jubiläum.

Auf dem Schulhof werden neue Schaukeln aufgestellt. Der Kindergartenspielplatz wird erneuert.

Tag des offenen Hofes bei Landwirt Hans-Jochen Otten. Von dem Erlös spendet er der Sozialstation Beverstedt 3000 DM und dem Kindergarten Lunestedt 1500 DM.

 

1997

Der Niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Schröder macht auf seiner Sommerreise durch Niedersachsen Station in Lunestedt bei der Firma Reiner Gehr. Er lässt sich durch die Fertigungshallen führen und ist beeindruckt von der Vielseitigkeit dieses Lunestedter Unternehmens. Neben dem Schiffsinnenausbau hat sich das Unternehmen auf den Ausbau von Hotels, Banken und Arztpraxen spezialisiert.

Lunestedt erhält eine Urkunde wegen besonderer Leistungen im Wettbewerb „Unser schönes Dorf“

Der Bebauungsplan Vosskamp ist angelaufen, 37 Bauanträge sind gestellt.

Am 15.3. findet bereits zum 17. Mal ein Umwelttag mit einer Müllsammelaktion in der Feldmark und mit Pflanzmaßnahmen statt.

Die Turnhalle wird saniert. 

Reinigungsfirma Piepenbrink aus Osnabrück mietet das Bahnhofsgebäude an.

Zahnärztin Sabine Strahl eröffnet eine Praxis in der Deelbrügger Straße 5 in den Räumen des ehemaligen Heizungsbaubetriebes Ganthur.

Elisabeth Wille feiert 25-jähriges Jubiläum bei der Gemeinde. 

Modetreff Anke Hohaus und Birgit Grotheer ziehen um in die Wesermünder Straße 5.

Elektro-Teuber eröffnet einen Betrieb in der Schmiedestraße 35.

Frido Thomforde eröffnet ein Heizungs- und Sanitärgeschäft in der Deelbrügger Straße 5.

Der Tennisverein erstellt sein Clubhaus auf der Tennisanlage.

An der Straße von Lunestedt nach Hollen werden Bäume gepflanzt. 

Es werden 2335 Einwohner in Lunestedt gezählt.

 

1998

Am 1.1. eröffnet Heike Claußen eine Medizinische Fußpflege und Kosmetik, Wesermünder Straße 33.

Am 1.3. verpachtet Gisela Kellmer ihr Geschäft in der Hauptstraße 39 an Bettina Lingk. 

Am 1.4. feiert Bauunternehmer Ortwin Rauschenberger sein 25-jähriges Jubiläum.

Am 1.10. verpachtet Fritz Holscher sein Lebensmittelgeschäft in der Wesermünder Straße 1 an Andreas Krause.

Anneliese Moldenhauer übernimmt die Bahnhofsgaststätte von Willi Hannott als „Lunestedter Hof“.

Die RWG Raiffeisenwarengenossenschaft feiert 25-jähriges Jubiläum.

Der Frauenkreis der Ansgari-Kirchengemeinde feiert 40-jähriges Jubiläum.

Ein neuer Jugendraum über dem Kindergarten ist fertig. Ab September ist die Solaranlage auf dem Kindergarten in Betrieb.

Geldautomaten in den Sparkassen werden eingeführt.

Klaus Diekmann, Leiter der Grundschule, geht in den Ruhestand, sein Nachfolger wird Dieter Henken.

Anja Langhans führt einen Second-Hand-Laden für Kinderbekleidung in der Wiesenstraße.

 

1999

Die Poststelle 1 in der Bahnhofstraße 6 wird nach 91 Jahren geschlossen und als Postagentur von Claudia Grotheer-Speyer in der Wesermünder Straße 7 zusammen mit einem Papiergeschäft neu eröffnet.

Am 29.5. wird das erstmals mit Solarwärme geheizte Schwimmbad für die neue Saison eröffnet.

Die Turnhalle ist erweitert worden und wird eingeweiht. Der Westerbeverstedter Turnverein wäre 100 Jahre alt geworden, der TSV Lunestedt feiert das Jubiläum.

Der Kindergarten feiert 25-jähriges Jubiläum. Der Jugendraum unter der Leitung von Sabine Lührig besteht seit 10 Jahren.

Alfred Roes, Bahnhofstraße 49, gibt sein Geschäft auf und geht in den Ruhestand. In die Räume zieht das Sonnenstudio Sündermann.

In der Zimmerei Bürgerhoff, Mühlenstraße 7, fertigt Werner Lilkendey Treppen, Fenster und Türen.

Von den 47 hier im Anfang des 20. Jahrhunderts lebenden selbstständigen Bauern bleiben am Ende des Jahrhunderts noch 14 selbstständige Landwirte übrig.

Der Bahnhof ist am Ende des Jahrhunderts wieder wie am Anfang des Jahrhunderts nur eine Haltestelle. Die Fahrkarten werden an Automaten gelöst, die Schranken durch Fernbedienung gesteuert.

Am 22.10. tritt Claus Götjen als Bürgermeister zurück, am 2.12. wird Linda Woltmann vom Gemeinderat als erste Bürgermeisterin gewählt. Sie ist die Urenkelin von Claus Bullwinkel, der am Ende des 19. Jahrhunderts Bügermeister in Westerbeverstedt war. Wir wünschen ihr eine glückliche Hand, die Geschicke unserer Gemeinde zu lenken. 

An der Schwelle zum 21. Jahrhundert, das den EURO als neue Währung bringen wird, können wir mit Stolz auf die Entwicklung unserer Gemeinden in den vergangenen 100 Jahren zurückblicken. Die Kirchenglocken haben inzwischen das Jahr 2000 eingeläutet, das mit einem riesigen Feuerwerk von den Lunestedtern begrüßt wurde.

Wir wünschen uns allen, dass wir in der Zukunft in Frieden und Freiheit leben dürfen und ermahnen unsere Nachkommen, Errungenes zu erhalten und weiter auszubauen. 

Der ÖKO-LUNEKRING

Stellvertretend

Marie Struppe Marion Köser Hermann Kück

 

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Verzeichnis der Abbildungen

(Abbildung 1)

Gaststätte Zum deutschen Hause von Dietrich Woltmann

(Abbildung 2)

Postamt im Hause von Louis Brending, Bahnhofstraße 2

(Abbildung 3)

Bahnhofsrestaurant von Heinrich Ehlers

(Abbildung 4)

Schule Freschluneberg

(Abbildung 5)

Bahnhofsgebäude

(Abbildung 6)

Bäckerei Heinrich Menken, Bahnhofstraße 30

(Abbildung 7)

Lebensmittelgeschäft Roes, Bahnhofstraße 49

(Abbildung 8)

Sportplatzeinweihung 1932, Freschluneberg

(Abbildung 9)

Fritz Holscher Kolonialwarengeschäft

(Abbildung 10)

HJ-Heim in Freschluneberg

(Abbildung 11)

Molkerei Freschluneberg

(Abbildung 12)

Schule Westerbeverstedt

(Abbildung 13)

Schule Westerbeverstedt nach der Zerstörung

(Abbildung 14)

Tankstelle von Hermann Cordes , Wesermünder Straße 5

(Abbildung 15)

Gaststätte Zum Dorfkrug in Freschluneberg

(Abbildung 16)

Tischlerei Gehr

(Abbildung 17)

Ansgari-Kirche

(Abbildung 18)

Bäckerei und Kolonialwarenhandlung Louis Schmidt, später Seymer

(Abbildung 19)

Einweihung des Kindergartens in Freschluneberg

(Abbildung 20)

Landschlachterei Wiecke

(Abbildung 21)

Die Verfasserin dieser Chronik, Frau Marie Struppe, mit Familie

 

Bericht aus der Nordsee-Zeitung vom 7 Juni 2000: 

Bebilderter Rückblick auf Jahrhundert

Öko-Lunekring stellt Pfingsten Dorfchronik vor

100 Jahre Westerbeverstedt und Freschluneberg: Marie Struppe hat die Zeit größtenteils miterlebt. Die 82-Jährige ist Mitautorin der „Lunestedter Dorfchronik“, die der Öko-Lunekring am Pfingstmontag beim „Tag der offenen Tür“ im Haus Köser erstmals präsentiert und verkauft. Die Erstausgabe der Dorfchronik mit einer Ausstellung alter Fotos steht mit Mittelpunkt des interessanten Programmes, das der Öko-Lunekring ab 14 Uhr im Heimathaus an der Lunestedter Schulstraße präsentiert. Bei Butterkuchen aus dem Steinbackofen und musikalischer Umrahmung durch „Blue Magic“ werden zudem die Heimatstube, eine fünf Meter hohe Arche Noah und neue Informationstafeln beim Naturlehrpfad vorgestellt sowie eine Aquarellausstellung gezeigt. In der bebilderten Chronik sind die wichtigsten Ereignisse in Westerbeverstedt, Freschluneberg und nach deren Zusammenlegung 1968 aus Lunestedt zusammengestellt. Es sind nicht die weltgeschichtlich bedeutenden Personen und Ereignisse, auf die zurückgeblickt wird, sondern auf die Geschichte der Gemeinde. Diese Geschichtspflege hat sich der Öko-Lunekring mit zu seiner Aufgabe gemacht. Über das gelungene Nachschlagewerk „über ein so ereignisreiches Jahrhundert“ freut sich denn auch mit Recht Marie Struppe, die federführend den Rückblick mitgestaltet hat. Für sie eine wichtige Aufgabe, „denn die jungen Leute von heute zeigen wenig Interesse für das Vergangene – eigentlich schade“. Mit der Chronik wolle man Erinnerungen wachrufen und das Interesse an der Vergangenheit der Gemeinde, der Entwicklung, den Menschen, an freudigen Ereignissen und längst vergessenen Katastrophen wecken, nicht nur bei den „Alt-Lunestedtern“: „Denn hier wohnen inzwischen mehr Zugezogene als Einheimische. Gerade auch für sie ist die Dorfchronik eine interessante Lektüre“, hofft Marie Struppe auf einen guten Verkauf der gebundenen Erstausgabe. Lebten in ihrem Geburtsort Westerbeverstedt im Jahr 1900 „nur 250 Einwohner“ und 170 in Freschluneberg, so ist die Gemeinde Lunestedt auf inzwischen mehr als 2500 Bewohner gewachsen. Den größten Sprung nach vorn in der Bevölkerungszahl machten beide Orte nach dem Zweiten Weltkrieg, die Flüchtlingen aus dem Osten und ausgebombten Bremerhavener Notquartiere eingerichtet hatten. Viele blieben. Aufwändige Recherchen „Da fällt einem schon manches wieder ein“, erzählt Marie Struppe über ihre Recherchen für die Dorfchronik. Dabei konnte sie neben ihren eigenen Erinnerungen auf Aufzeichnungen der früheren Chronisten Hinrich Cords und Marie Grapp, das Archiv des Öko-Lunekrings und die Unterlagen von der 1125-Jahrfeier von 1985 zurückgreifen. Bewohner steuerten überdies nicht nur ihre Erinnerungen bei, sie stellten auch alte Fotos zur Verfügung. Marie Struppe hat die Zeitreise Spaß gemacht: „Viele Erinnerungen sind wachgeworden – auch persönliche.“ Eines der schönsten Ereignisse neben der „positiven Entwicklung des Ortes und seiner schönen Straßen“ ist für sie die Geburtsstunde der Gemeinde Lunestedt 1968. Den 9. November 1942 empfindet die 82-Jährige im Rückblick als das schlimmste Datum: Bei einem Luftangriff wird die Westerbeverstedter Grundschule durch eine Luftmine zerstört und Lehrer Johannes von der Knesebeck getötet. „Zum Glück waren die Kinder nicht mehr in der Schule“, ist Marie Struppe heute noch froh. Hkj/gwh

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